Bukarest (ADZ) - Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) hat am Dienstag eine Anhebung der Mehrwertsteuer im kommenden Jahr ausgeschlossen. Er glaube nicht, dass sich das Land Steuer- und Abgabenerhöhungen leisten könne, hingegen sei es nötig, in puncto Steuererleichterungen für diverse Branchen weitere Justierungen vorzunehmen und vor allem die Steuerhinterziehung dezidierter zu bekämpfen – und zwar durch „Risikoanalysen, Software und künstliche Intelligenz“, nicht durch „Tonnen an Papierkram“ und zufällige Besuche der Steuerfahnder, sagte Ciolacu den Medien am Rande eines Events des Landesrates der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Das Statement des Premiers dürfte Ökonomen, Finanzexperten und Unternehmer indes kaum weniger sorgenvoll in die Zukunft blicken lassen – diese gehen angesichts der ausgeuferten Defizite nämlich längst davon aus, dass 2025 zum Horror-Jahr mit konsistenten Steuer- und Abgabenerhöhungen werden wird, allen voran der Mehrwertsteuer, die auf mindestens 21 Prozent steigen könnte.
Nur eine „engstirnige“ Person würde in Zeiten des Aufbaus eines Landes sowie einer europaweiten makorökonomischen „Fragilität“ auf Steueranhebungen setzen, sagte Ciolacu nun, dabei auf die Notwendigkeit einer schnelleren Digitalisierung, einschließlich durch Partnerschaften mit Konzernen wie Google, Microsoft und Oracle, hinweisend. Scharf schoss der Regierungschef zudem gegen seinen Finanzminister Marcel Bolo{ (parteifrei, den Liberalen nahestehend): Gebete allein würden in puncto Digitalisierung nicht helfen, ließ Ciolacu den auch als Missionspriester tätigen Ressortminister wissen.
Darüber hinaus teilte der Premierminister mit, davon auszugehen, dass Rumänien 2024 das EU-weit höchste Wirtschaftswachstum aufweisen wird.