Schengen: Premier genervt von „Nehammers Ziererei“

Ciolacu hofft auf Vollmitgliedschaft bis Jahresende

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Bukarest (ADZ) - Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) hat im Gespräch mit dem Sender Antena 3 eröffnet, im diplomatischen Ringen um Rumäniens Schengen-Vollmitgliedschaft bzw. des Beitritts auch mit den Bodengrenzen von der „Ziererei“ der österreichischen Bundesregierung sowie des Bundeskanzlers Karl Nehammer genervt zu sein. Im Kontext des russischen Angriffskriegs in der benachbarten Ukraine habe Rumänien die Rolle einer „Pufferzone“ übernommen und so für Gleichgewicht in Europa gesorgt, obwohl dies für das Land „wirtschaftliche sowie höhere Lebenshaltungskosten“ bedeutet habe. Von daher habe ihn die Haltung der Behörden in Wien verärgert – aus seiner Sicht sei es nämlich schlichtweg unmöglich, dass man in Wien auf höchster Ebene nicht habe nachvollziehen können, „welche Rolle Rumänien im Kontext des Ukraine-Kriegs spielt“. Stattdessen habe Bundeskanzler Nehammer „wegen Partei- sowie innenpolitischer Interessen“ auf „Ziererei“ gesetzt und Rumänien zappeln lassen, sagte Ciolacu.

Trotz dieses Frusts hatte der Premierminister in letzter Zeit wiederholt versichert, dass Rumäniens Schengen-Vollmitgliedschaft bis Jahresende in trockenen Tüchern sein wird.