Bukarest (ADZ) - Innenminister Cătălin Predoiu (PNL) hat am Wochenende angesichts der beharrlichen Blockade der österreichischen Regierung in puncto Rumäniens Schengen-Vollmitgliedschaft bzw. des Beitritts auch mit den Landgrenzen hervorgehoben, dass die rumänischen Behörden zurzeit „mit Händen und Füßen kämpfen“ und weiter auf einen „Beschluss bis Jahresende“ hoffen. Predoiu zufolge gibt es „keinerlei Unzufriedenheit der Österreicher“ in puncto der Art und Weise, wie Rumänien seine Grenzen schützt – im Gegenteil, der österreichische Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) habe Rumänien sogar im Rahmen des jüngsten Treffens der EU-Innenminister/-innen ausdrücklich dafür gelobt. Sowohl sein Ressort als auch das Auswärtige Amt seien nach wie vor bemüht, sämtliche potenziellen Gründe aus der Welt zu räumen, die Österreich als Argument gegen Rumäniens Schengen-Vollmitgliedschaft anführen könnte, fügte der Innenminister hinzu. Das Statement seines österreichischen Amtskollegen Karner, der Rumänien „zwar auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ende des Weges“ gesehen hatte, bewertete Predoiu als eines, das weder Grund zu haushohem Optimismus biete noch als „kalte Dusche“ bzw. eine Abfuhr verstanden werden dürfe.
Der EU-Abgeordnete Eugen Tomac (EVP/PMP) stellte derweil klar, dass es „bis Jahresende Null Chancen auf eine Schengen-Vollmitgliedschaft“ unseres Landes gibt. Bestenfalls würden Rumänien und Bulgarien dem grenzkontrollfreien Schengenraum mit den Landgrenzen in der ersten Hälfte kommenden Jahres, während der polnischen Ratspräsidentschaft, beitreten können. Was derzeit traurigerweise ins Auge steche, sei „die Unfähigkeit des rumänischen Staates, die Interessen seiner Bürger und Wirtschaft zu schützen““, sagte Tomac dem Sender Prima TV.