Kiew/Bukarest (ADZ) - Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba besteht angesichts intensiver russischer Raketenangriffe auf zivile Ziele in seinem Land auf mehr Eile bei der Lieferung zugesagter Patriot-Luftabwehrsysteme. Dem Portal Kyiv Independent zufolge sagte Kuleba in Brüssel bei Gesprächen mit den Verbündeten, dass die Ukraine für diese Verzögerungen mit Menschenleben bezahle. Rumänien, die Niederlande und die USA hatten versprochen, der Ukraine solche Systeme abzutreten, doch bislang stehen die Lieferungen noch aus. Die Patriot-Systeme sind entscheidend für den Schutz des ukrainischen Luftraums, insbesondere gegen hochmoderne ballistische Raketen wie die Kindschal.
Die rumänische Regierung hat am Montag früh einen Gesetzentwurf aus dem Verteidigungsministerium genehmigt und ihn an das Parlament geschickt, das in der gerade angefangenen Herbstsitzung darüber diskutiert. Demnach soll Rumänien eines seiner insgesamt sieben von den USA gekauften Patriot-Systeme an die Ukraine spenden, doch ein genaues Lieferdatum ist nicht festgelegt. Immerhin soll die Übergabe „so schnell wie möglich“ erfolgen.
Rumänien hatte noch im Juni beschlossen, der Ukraine mit einem seiner Patriot-Systeme zu helfen, verhandelt aber mit den USA über die Bereitstellung eines gleichwertigen Ersatzsystems, um die Luftverteidigung des eigenen Landesgebiets sicherstellen zu können. Die USA haben bisher vier von sieben bestellten Patriot-Systemen an Rumänien geliefert, die restlichen sollen bis 2027 folgen.