Es nimmt nicht viel Platz im Rucksack oder in der Hosen-/Windjackentasche ein – kann aber eine Menge leisten. Denn Handys sind längst nicht mehr nur allein zum Telefonieren konzipiert. Damit kann man Fotos machen, sie als Lichtquelle benutzen und bei Smartphones, dank den zahlreichen Apps, ist auch die Nutzung als Kompass oder Höhenmesser möglich. Mehr noch – sie ersetzen auch das Kartenmaterial. Man kann sich Routen auswählen und per GPS-Ortung ist auch die Orientierung sehr erleichtert.
Im Netz können zum Beispiel über „Google Play“ solche Apps aufs Handy installiert werden. Ein Beispiel wären die digitalen Karten, die unter der App „Munţii noştri“ kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung gestellt werden. Dabei kann man gezielt nach Trassen, Sehenswürdigkeiten, Aussichtsstellen, weiteren Infos suchen. Per GPS-Ortung wird einem auf der Kartenvorlage angegeben, wo man sich gerade befindet, so dass ein Abweichen vom Weg relativ schnell festgestellt und auch korrigiert werden kann.
Bei allen Vorzügen, die die moderne und handliche Kommunikationstechnik auch für Wanderungen mit sich bringt, ist dennoch Vorsicht angesagt. Man sollte nicht alles auf Technik setzen, sondern immer auch die klassischen Alternativen (z.B. Wanderkarte und Kompass) als Reserve griffbereit halten. Denn es kann vieles passieren:
* der Akku kann sich entladen und die nächste Steckdose liegt nicht gerade um die Ecke. Dagegen hilft, zumindest zeitweise, einen aufgeladenen Zusatzakku mitzunehmen. Aber Achtung: die Nutzung solcher Out-door-Apps ist sehr energieintensiv.
* das Handy kann beschädigt werden oder ist nicht immer leicht einsatzbereit (bei starkem Regen oder direktem Sonnenschein auf das Display) oder, noch schlimmer, man verliert es. Schutzhülle und andere für Bergwanderungen konzipierte Extras können da ein wenig vorbeugend wirken.
* nicht überall ist der Funkempfang hinreichend gesichert, so dass das Handy nicht funktionsfähig sein kann. Dagegen hilft die Möglichkeit, Kartenmaterial offline zu speichern oder auf die herkömmlichen Navigationsgeräte zurückzugreifen.
Die wichtigste und auch effizienteste Funktion des Handys bleibt die Möglichkeit, schnell für sich oder für andere um Hilfe zu rufen, falls es zu einer Notsituation kommt. In Rumänien muss man dafür einfach die Tastenkombination 0SALVAMONT eingeben und dabei entsteht automatisch die Handy-Rufnummer und die Verbindung zur Zentrale des rumänischen Bergrettungsdienstes. Wenn nun per Handy auch der genaue Standort durch die geographischen Koordinaten der Unfallstelle angegeben werden können, dann wird das schnelle Auffinden der Verunglückten maßgeblich erleichtert und wertvolle Zeit für die Rettung gewonnen.
Ralf Sudrigian