Selten trifft man Personen an, die so viel Interesse an dem Geschehen in einem Land zeigen, das sie als Gast aufgenommen hat, gleich ob es in den Jahren der Diktatur war oder in den anschließenden, denen der demokratischen Entwicklung, und die stets hilfsbereit einem zur Seite stehen. Eine solche ist Elke Sabiel als langjährige Vertreterin der Friedrich- Ebert-Stiftung in Rumänien, die zu dem rumänischen Journalistenverband schon vor der politischen Wende von 1989 enge Kontakte einleitete.
In diesem Kontext stand sie auch mit den deutschsprachigen Redaktionen in einem engen Kontakt, vermittelte Austausche zwischen Redakteuren aus dem Westen und Osten, was sowohl für die berufliche Fortbildung als auch dem erzielten Einblick in ein freies Schaffen in einer Redaktion, der offenen Aussprache mit westlichen Politikern von großer Bedeutung war, einem Mut gab.
Es gab natürlich auch die Kehrseite, dass Vertreter aus den rumänischen Medien, nachdem sie von Elke Sabiel gefördert wurden, sich an professionellen Austauschen beteiligten, nachträglich ihr den Rücken kehrten. Doch sie hat es verstanden, auch solchen Undank hinzunehmen.
Nach der erzielten Öffnung durch den Sturz des Kommunismus, stand Elke Sabiel den in Not geratenen deutschsprachigen Publikationen mit Rat und Tat zur Seite, obwohl manchmal dieser nicht gleich angenommen wurde, sicher später aber als einzige Lösung erwies, wie beispielsweise die Fusion der deutschsprachigen Publikationen der ADZ mit der BZ 1993, und drei Jahre später auch die der KR mit der ADZ.
Doch in ihrer Eigenschaft als Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung, deren Vertretung wiederum sie maßgeblich in Rumänien aufgebaut hat, bewog sie die demokratische Entwicklung zu fördern, in dem sie mit Gewerkschaften, Parteien des linken politischen Spektrums zusammenarbeitete, landesweit unzählige Seminare und Workshops organisierte, versuchte die deutsche Arbeitsgesetzgebung den hiesigen Ansprechpartnern zu vermitteln.
Es war eine regelrechte Pionierarbeit, wenn ich beispielsweise nur an das deutsche Betriebsverfassungsgesetz denke, wobei die rumänischen Gewerkschaften bis heute kaum die Rolle der Betriebsräte wahr haben wollen. Doch Elke Sabiel hat sich nicht entmutigen lassen.
Aber auch die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte verlor sie nicht aus dem Auge. Die Problematik der Deportierten in die ehemalige Sowjetunion zur Zwangsarbeit und ihr unermüdlicher Einsatz für deren Lösung, fand eine würdigende Anerkennung, so dass sie zur Ehrenvorsitzenden diese Verbandes gewählt wurde.
Desgleichen setzte sie sich für die Rechte der Roma ein, reiste durch das Land, führte Gespräche mit deren Vertretern, fotografierte, unterstützte die Herausgabe von Büchern, die sich mit der Geschichte, Kultur und dem Leben der Roma befassten. Aktiv ist sie weiterhin auch wenn es ehrenamtlich ist, beteiligt sich an kulturellen Veranstaltungen, reist zu Buchmessen, nimmt an Gesprächsrunden teil und geizt nicht mit guten Ratschlägen. Für all dieses, für Deine selbstlose Hilfe und dafür, dass Du immer an unserer Seite standest, möchten wir Dir zum heutigen Geburtstag unseren Dank aussprechen, weitere Kraft und Gesundheit wünschen.