Sonntag war der letzte Tag der siebenten Ausgabe der Bukarester Buchmesse Bookfest, die heuer durch das Zusammenwirken von Literatur, Musik und Bild die 90.000 Besucher fünf Tage lang in Atem gehalten hat. Es könnte sein, dass auch der freie Eintritt zu ihrem Charme wesentlich beigetragen hat.
Auf dem Ausstellungsgelände Romexpo waren neben den mit Büchern vollgestopften Hallen zahlreiche Stände mit Delikatessen und Kunsthandwerk aufgestellt. Die Besucher schlenderten durch die sommerliche Hitze und genossen das reiche Angebot. In den Ausstellungshallen verwandelten sich dann die bummelnden Menschen in begeisterte, zielorientierte Bücherfreunde, die sich, mal mit hastendem Schritt, mal verweilend, auf die Suche nach dem spannenden Buch unter den 150 ausstellenden Verlagshäusern machten.
Auf 10.000 Quadratmetern Fläche stellten die Verlage unzählige Neuerscheinungen aus, eine große Anzahl von Persönlichkeiten nahm an Buchpräsentationen teil, Autoren kamen mit ihren Lesern zusammen, 300 angekündigte Veranstaltungen sorgten für die Qual der Wahl.
Dieses Jahr war Frankreich Ehrengast. Dazu reisten, nach Angaben der Veranstalter, Berühmtheiten wie Michel Houellebecq, Bernard Pivot, Akademiemitglied Dominique Fernandez, Sylvie Germain, Nedim Gürsel, Yasmina Khadra, Yann Apperry und Nina Yargekov, aber auch Verleger Catherine Farin (Editions les Arènes), Marielle Kalamboussis (Albin Michel), Jean-Paul Hirsch (POL), Jean Mattern (Gallimard) und Teresa Cremisi (Flammarion) an. Musik und Kunstfilme trugen zur gehobenen, kultivierten Stimmung bei.
Die internationale Buchmesse ist eine jährliche Veranstaltung, die von der Gesellschaft der Rumänischen Verleger organisiert wird. Sie ist eines der wichtigsten Ereignisse in Rumänien, das sich als Aufgabe die Leseförderung stellt. Bookfest hat eine Reihe von einflussreichen Partnern gehabt, deren Zusammenarbeit zu einem gelungenen kulturellen Ereignis geführt hat.
Sonntagnachmittag im Bus, der vom Messegelände in Richtung Stadtzentrum fährt: Drei ältere Damen setzen sich gegenüber, mit glänzenden Augen und strahlendem Gesicht. Zufrieden legen sie ihre neu gekauften Bücher auf den Schoß. Sie sind vergnügt, aber schweigsam, als wollten sie das Geheimnis nicht verraten, das sie glücklich macht. Das brauchen sie aber auch nicht.