Vor den monumentalen Gebäuden und romantischen Winkeln der Hauptstadt hüpfen die Kinder des Balletts der Nationalen Oper mit weißen Schirmchen und Zylindern zur Vernissage der Fotoausstellung von George Dumitriu, „Bukarest wiedergefunden“, die am 14. Oktober im Metropolis Center stattfand. 15 Mal Bukarest, fotografiert aus ungewöhnlichen Blickwinkeln, die unnachahmbar sind, wie der Kunstwissenschaftler Prof. Dr. Ioan Opriş in seiner Rede eingesteht. Er habe es selbst versucht und kommt zu dem Schluss: „George Dumitriu zeigt, was wir nicht sehen.“
15 Baudenkmäler auf großformatigen Paneelen, ein etwas anderes Bukarest als das aus Bildbänden und Reiseführern bekannte: Die winzige, holzschindelgedeckte Kirche „Bucur Ciobanu“ auf ihrem Hügel, wie eine Insel, umringt von modernen Glaspalästen. Das surrealistische Fusion-Experiment zwischen alter Fassade und Glaspalast am Gebäude des rumänischen Architektenverbands. Den gewagten Stilmix aus historisch original und minimalistisch-rustikal in der Bibliothek Cărtureşti. Das mittelalterlich anmutende, neuzeitliche }epe{-Schlösschen oder die nächtlich erleuchtete Basarab-Hängebrücke. Dies sind nur wenige Beispiele für die Metamorphose der Hauptstadt im Lauf der vergangenen Jahrzehnte, die der Fotograf hier eingefangen hat.
Sein Ansatz zeugt von Ehrfurcht, von Kommunikation des Betrachters mit dem abgelichteten Objekt. Er plädiert dafür, sich Zeit zu nehmen, wenn man vor einem Monument steht. Und provoziert: „Lieben Sie Bukarest!“ „Die Fotos von George Dumitriu sind sein Pass“, fasst Botschafter Gheor-ghe Tinca treffend zusammen. Der extra für die Vernissage aus Wa-shington angereiste Präsident des Verbands der UNESCO-Clubs, Guy Djoken, sagte begeistert: „Ich fühle mich in den Kopf des Fotografen versetzt! Für die Bilder braucht man keinen Übersetzer – das zeigt, was uns als Menschen vereint!“
Die von Daniela Popescu, Präsidentin des Alumnus Clubs der UNESCO, organisierte Ausstellung in der Halle des Metropolis Centers (Strada Grigore Alexandrescu/ Ecke Boulevard Ştefan Cel Mare) ist dort noch bis zum 30. Oktober zu sehen.