Hermannstadt – Historische Ereignisse und Zeitspannen sind Inhalt der Geschichtsforschung, dabei wird aber manchmal vergessen, wie diese von den Erlebnisgenerationen im Alltag gelebt und reflektiert wurden. Zwar versucht der Bereich der Oral History für zukünftige Generationen die zeitgenössische Reflexion festzuhalten, doch wo dieses nicht mehr möglich ist, muss man andere Wege gehen. In der visuell geprägten zeitgenössischen Welt beweisen sich hier Bilder als unglaublich aufschlussreich. Das bewegte 20. Jahrhundert hat seine Spuren auch im Alltagsleben der in Rumänien lebenden deutschen Minderheit hinterlassen. Nirgends anderswo findet man diese Spuren am deutlichsten als in den Familiensammlungen, wo anhand von Momentaufnahmen sowohl der Alltag, wie auch die weltbewegenden und -verändernden Ereignisse ihren Niederschlag finden.
Eine Ausstellung, die dem Alltag der deutschen Minderheit in Rumänien im 20. Jahrhundert gewidmet ist, wird in Hermannstadt/Sibiu am Freitag um 17.30 im Sitz des Demokratischen Forums der Deutschen eröffnet.
Die Ausstellung „Erbe und Familiensammlungen: Eine visuelle Geschichte der Deutschen in Rumänien“ vergegenwärtigt auf 30 zweisprachigen Tafeln (Deutsch und Rumänisch) den Alltag der deutschen Minderheit in Rumänien, von Schule über Feste bis zu Freizeitaktivitäten.
Die Ausstellung ist eine Partnerschaftsveranstaltung des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen, der Evangelischen Akademie Siebenbürgen und der Vereine: Istoria din Casă-n Casă und eKult und wird finanziell vom Departement für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Rumänischen Regierung, vom Bundesland Kärnten und dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU-München gefördert. Die Ausstellung kann bis zum 16. Juni wochentags zwischen 10 und 17 Uhr besucht werden.