Bundesdeutsche Foto-Rückblende auf den Kommunismus auch in Hermannstadt

Hermannstadt – Wo den 20 Schautafeln der bundesdeutschen, fotografischen und dokumentarischen Ausstellung „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur“ in der Rathaus-Eingangshalle von Hermannstadt/Sibiu mit Blick zum Großen Ring/Pia]a Mare nur knapp zwei Wochen Expositionszeit vorbehalten sind, könnte ihre seit Mittwoch, dem 5. Juni, mögliche Besichtigung bis auf den letzten Tag vor Wiederabbau ein breites Publikum anziehen. Denn die auf Rumänisch unter dem Titel „Aufarbeitung. RDG în cultura memoriei“ beworbene Wanderausstellung von den Zeithistorikern und Autoren Dr. Ulrich Mählert (Jahrgang 1968) und Stefan Wolle (Jahrgang 1950), beide für die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur referierend, wurde bis zum Europatag im Bukares-ter Goethe-Institut gezeigt und soll auf Mitgestaltung des Instituts zur Erforschung der Kommunistischen Verbrechen und der Erinnerung an das Rumänische Exil (IICCMER) bis Jahresende auch in Râmnicu Sărat, Ștefănești, Craiova, Temeswar, Großwardein/Oradea, in Iași und nicht zuletzt auch in Klausenburg/Cluj-Napoca für hoffentlich beträchtliches Besucherinteresse sorgen. Sonntag, am 2. Juni, stand sie noch im Museum für die Erinnerung an den Kommunismus in Kronstadt/Brașov zum Besuch frei. Die populärwissenschaftliche Expo genauester Informationen über das vielleicht prominenteste Kapitel politischer Unterdrückung wie Entzweiung im Europa der Nachkriegszeit ist in Hermannstadts Rathaus auf Dienstag, den 18. Juni, befristet. Für ihre organisatorische Bewältigung zeichnen das Deutsche Kulturzentrum Hermannstadt, das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt (DFDH), das Deutsche Konsulat in Hermannstadt und auch das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) verantwortlich. Weitere zehn im Auftrag des IICCMER entstandene Schautafeln gelten Rumäniens einschlägiger Erinnerungskultur, die sich von der in Deutschland institutionell und staatlich verankerten Aufarbeitung des Kommunismus nicht unwesentlich unterscheidet. Ein ausführlicher Nachbericht einschließlich über die Ausstellungs-Präsentation bei geschlossener Publikums-Einladung folgt Freitag, am 12. Juli, auf der Brennpunkt-Seite der ADZ.