Reschitza – Das Projekt der Renovierung zwecks Umwidmung der Pittner-Schule in der Reschitzaer Altstadt ist dieser Tage vom Rathaus Reschitza ausgeschrieben worden. Das in Ruin befindliche Gebäude wird vom Rathaus als „für die Geschichte der Stadt sehr bedeutsam“ bezeichnet. Auf der Denkmalliste Rumäniens ist die Immobilie als Denkmal der Kategorie B klassifiziert. Gebaut wurde die Schule vor rund 150 Jahren.
Der Renovierungsplan, für den die Architektin Ioana Mihăescu zeichnet, die im Banater Bergland bereits für die Renovierungspläne vieler Bauten verantwortet hat, sieht vor, aus dem altehrwürdigen Bau ein Jugend- und Begegnungszentrum zu machen, das auch die entsprechende Ausstattung bekommen soll. Die Finanzierung – rund 5,1 Millionen Lei, zuzüglich Mehrwertsteuer – kommt aus dem RO-Cultura-Programm des Ministeriums für Kultur und Nationale Identität, das mit nicht rückzahlpflichtigen Geldern aus Island, Norwegen und Liechtenstein versorgt wird.
Die Pittner-Schule befindet sich in jenem Teil der Altstadt, wo seit dem 19. Jahrhundert die Hochöfen standen (sinnigerweise Furnalelor-Straße genannt). Die Immobilie wurde als Privatschule zu einer Zeit errichtet, als Reschitza vom Sog einer massiven industriellen Entwicklung erfasst wurde und nicht alle Kinder in den staatlich bzw. von den Werken oder der Kirche finanzierten Schulen Platz fanden. Von 1912 bis 1929 unterrichtete dort August Pittner, die Schule war von mehreren Generationen der Pittner-Familie betreut worden. August Pittner, auch Kantor der nahen römisch-katholischen „Maria-Schnee“-Kirche, bewohnte das Haus bis zu seinem Tod am 17. November 1965. Danach hat man dort mehrere Familien als Sozialfälle untergebracht, die das Haus verwahrlosen ließen.