Alles verboten!

Singapur gilt als eine der saubersten Städte der Welt – dank drastischer Verbote und drakonischer Strafen. Man darf nicht auf den Boden spucken, keinen Kaugummi unter die Parkbank kleben und keinen Zigarettenstummel fallen lassen. Wer trotzdem ferkelt, zahlt schmerzhafte Summen.

Das Urinieren im Lift zum Beispiel wird mit satten 400 US-Dollar geahndet. Wer in einer öffentlichen Toilette vergisst, die Spülung zu betätigen, kommt als Ersttäter mit 250 Dollar Strafe noch glimpflich davon. Ob es dort versteckte Kameras gibt, die das stille Örtchen überwachen? Führt die Polizei eine Datenbank mit notorischen Abort-Rowdies? Die Liftpinkler jedenfalls erwischt man ganz einfach: mit einem sogenannten „Urine Detector Device”, der das Blockieren der Aufzugstür auslöst. So bleibt der Übeltäter gefangen, bis die Polizei kommt.

Bei Touristen sorgen vor allem die originellen Verbotsschilder für Amüsement: das durchgestrichene Häufchen in der Porzellanmuschel, das Pipi-Männchen im Lift. Auf dem Chinesenmarkt kann man daher den Schildern nachempfundene Magnetsticker als Souvenirs erstehen.

Vielleicht sollten wir in Singapur mal eine größere Bestellung aufgeben – für Rumänien! Wie wärs mit dem Häufchen-Sticker für die Parkplätze zwischen Sinaia und Kronstadt? Oder einem Zigarettenschachtel- und Plastikflaschendetektor fürs Auto, der sofort die Zündung blockiert, wenn das Corpus delicti aus dem Fenster fliegt?

Oh, da kommen mir gleich noch ganz andere Ideen: das durchgestrichene Geldhäufchen in Krankenhäusern und Amtsgebäuden! Der Vetternwirtschaftssensor und der Größenwahndetektor! Letzterer schlägt zum Beispiel bei protzigen Villen mit ganz vielen Räumen an, von denen nur einer geheizt ist. Er löst dann per Internet das sofortige Abbuchen einer saftigen Strafsteuer aus und setzt damit weiterer, sinnloser Bauwut wirkungsvoll Grenzen. Oder der Geschmacksverirrungsdetektor, der das Konto blockiert, wenn der Besitzer eines Maramurescher Holzhäuschens weiße Plastikrollos und ein blitzblaues Wellblechdach bestellt.
Rumänische Erfinder, wo seid ihr? Hier gibt’s massenhaft Arbeit für euch!