Kulinarisch in die Ferne schweifen…

…und trotzdem zu Hause bleiben

„Soul Food“ – „Paneer Butter Masala“ und „Coastal Prawn Curry“ mit Knoblauch-Naan-Brot. Neben Vor- und Nachspeisen, enthält die Karte auch vegetarische und vegane Gerichte. Sweet-, Mango- und Masala Lassi, hausgemachte Limonaden und indische Tees stehen ebenfalls im Menü.

Eine Wand im Lokal ist den Bollywood-Filmen gewidmet.

Traian Zeicu holt die frische Focaccia aus dem Ofen.

Verschiedene Focaccias

Geschmacksnoten im „Akkachi“: „Cheese chicken Kottu“ und „Pork Devils“, serviert mit „Garlic Paratha“

Das Restaurant „Toáns“: Gebratene Nudeln mit Gemüse (Bun Xao Rau), eine warm-kalte Bowl mit Salat und Rindfleisch (Bun Bo Nam Bo). Daneben Tofu-Gemüse-Rollen in Reispapier (Goi Cuon Dau Phu) und frittierte Gemüse-Rollen (Nem Chai) Fotos: Aurelia Brecht

Fürstliches Mahl und edles Ambiente im „Tadjmahal“

„Butter Chicken“ mit Reis und „Tandoori Chicken Platter“ mit Naan-Brot.

Das geht nun seit rund zwei Jahren mehr und mehr auch in Hermannstadt/Sibiu. Kulinarische Nah- und Fernreisen sind sowohl in der Ober- als auch in der Unterstadt möglich geworden. So führt uns unser Weg nach Italien, nach Indien, nach Sri Lanka und nach Vietnam. Fünf neue Lokale in Hermannstadt/Sibiu mit neuen Gaumenfreuden, die man auf keinen Fall verpassen sollte.

Ein Hauch Italien am Großen Ring – Die Focacceria „Pino“

Wer möchte nicht mittags durchs Zentrum Hermannstadts schlendern und sich an Italien erinnert fühlen? Seit es den Direktflug von Hermannstadt nach Rom gibt, ist ein Kurztrip in das Land der Kunst, der Geschichte und der kulinarischen Genüsse erschwinglich geworden. Wer dennoch wenig Zeit hat und es unkomplizierter mag, bleibt einfach zu Hause und genießt Italien direkt am Großen Ring: Etwas versteckt in der Strada Brukenthal, zwischen dem Brukenthalmuseum und dem Café „Amor Perfecto“, ist die kleine Focacceria „Pino“ zu finden. Im April dieses Jahres hat sie eröffnet und hat elf verschiedene Sorten Focaccia im Angebot: Von „Mortadella Tartufata“ über „Milano Classico“ und „Fresco Verde“ ist sowohl für Fleisch-Fans als auch für Vegetarier etwas dabei. Die verschiedenen Soßen sind selbst kreiert und hausgemacht: Hier stehen Oliven-, Gorgonzola-, geröstete Paprika-, rote Bete und Meerrettich-, sowie Trüffel-, Artischocken- und getrocknete-Tomaten-Dressings auf der Speisekarte. Saftig und fluffig kommen die Sandwiches daher. Der Focaccia-Teig selbst wird frisch vor Ort gebacken und vor den Augen der Kundinnen und Kunden belegt. Die Focaccias bieten eine gesunde und frische Alternative zu Shaorma, McDonalds oder Junkfood – wie auch die Inhaber betonen. Das Mini-Lokal bietet außerdem eine wechselnde Karte: Erst vor Kurzem wurden zwei neue Varianten aufgenommen, eine mit Thunfisch und eine mit Truthahn. Für den Winter sind weitere Überraschungen vorgesehen.

Perfekte Seelenküche im „SOUL“

Bereits 2024 eröffnet, war das „Soul“, das erste Restaurant, das die indische Küche nach Hermannstadt brachte: Zuerst ein paar Meter weiter oberhalb in der Straße eröffnet, befindet es sich nun in einem größeren Ladenlokal auf der Burgergasse 12/Strada Ocnei 12. Gekocht wird dort wie im Norden Indiens – dort ist die Küche nicht ganz so pikant. Vielmehr verfolgt man hier das Konzept der „British Indian Cuisine“, das mehr an den europäischen Geschmack angepasst ist. Die Angestellten kommen eben-falls aus Nordindien, der Inhaber aus Portugal: Zu Beginn hätten ihm viele gesagt, dass es vermutlich schwierig werden würde mit einem indischen Restaurant in Hermannstadt. Hier sei man noch nicht so weit, die Menschen würden kein stark gewürztes, exotisches Essen mögen, erzählt der Inhaber. Das habe sich am Schluss als unwahr herausgestellt. Die Rumänen würden viel reisen – in Europa, Asien, manche seien in Indien gewesen. Aber für viele sei es das erste Mal gewesen, Indisch zu essen. Und meistens sei es eine gute Erfahrung, erzählt er. Die Leute kämen immer wieder nach ihrem ersten Besuch. Indisch essen sei eben „Comfort Food“ – cremig, warm, süchtig machend. Die Karte enthält unter dem Titel „Sibiu Spice Adventure“ auch ein Schärfe-Ranking: Hier können Gäste optieren, wie scharf das Essen serviert werden soll.

„Tadjmahal“ – Reise zu unvergänglichen Geschmackserlebnissen

In unmittelbarer Nähe an der Dragonerwache befindet sich das zweite indische Restaurant Hermannstadts. Neben den traditionellen Gerichten wie den Currys, Biryanis oder Masalas stehen hier auch Grillplatten wie  „Tandoori Chicken Platter“ auf der Karte. Auch hier wähnt man sich ob der wabernden Gerüche gleich in indischen Gefilden. Die kulinarische Reise kann beginnen! Die Küche unterscheidet sich vom ersteren indischen Restaurant – in beiden Lokalen lohnt der Besuch.

Sri-Lankische Küche im „Akkachi“

In geografisch ähnlichen Weltgegenden gelegen, ist die sri-lankische Küche der indischen zwar ähnlich – auch hier findet man auf der Karte Currys, Masalas oder Biryanis. Trotzdem ist die Zubereitung anders. Außerdem gibt es hier auch einige Gerichte, die landestypisch und nur hier zu finden sind: Darunter die „Kottu-Gerichte“, ein berühmtes Streetfood in Sri Lanka, das in verschiedenen Varianten existiert – mit Ei, Huhn, Rind, oder Fisch. Spezialitäten sind unter anderem mehrere süß-saure Gerichte mit geriebener Kokosnuss und die „Akkachi Special Platte“ für vier Personen, die verschiedene Fleisch- und Gemüse-sorten mit Mais, Ei und Basmati-Reis präsentiert. Auch Suppen, Nudel- und Reisgerichte und gebratene Spezialitäten stehen auf der Speisekarte. Das Restaurant befindet sich in der Schwimmschulgasse 31/Strada Someșului 31: Hinter dem Kulturzentrum Ion Besoiu. In einem Souterrain wartet es mit einer minimalistischen Einrichtung, aber mit überraschenden Geschmacksexplosionen auf. Der Empfang ist herzlich, die Geschmacksnoten unvergesslich.

Vietnamesisch Schlemmen bei „Toŕn’s“

Lust auf einen zweiten Besuch macht nach dem ersten Versuch auch das Restaurant „Toŕn’s“ in der Unterstadt: Auf der Elisabethgasse/Strada 9 mai kommen Fans der asiatischen Küche auf ihre Kosten: Das Menü umfasst neben der traditionellen und berühmten „Pho-Suppe“ auch allerlei Zubereitungen mit verschiedenen Fleischsorten in Kombination mit Reis oder Reisnudeln, darunter auch solche, die warm-kalt serviert werden. Nach zu vielen Frühlingsrollen geben die Speisen in Reisblättern den Frischekick – wahlweise gefüllt mit Fisch oder Tofu, kombiniert mit einem Gemüsemix und Minzblättern.