Reschitza - Wenig Lösungen gibt es wie überall im Land auch im Landeskreis Karasch Severin für die Tausenden Absolventen ohne Abitur. Wie berichtet, schafften heuer nur 24,82 Prozent von insgesamt 3000 Absolventen der Karasch Severiner Lyzeen das Abitur bei der Sommersession.
Nicht viel besser fiel die Herbstsession aus: Von insgesamt 1200 Kandidaten schafften es nur 18,55 Prozent. Ein Aufwachen mit Schrecken, könnte man sagen. Und alles nur wegen der neuen „Abiturmode“, der vom Schulinspektorat installierten Überwachungskameras in den Prüfungssälen. Welche Chancen haben nun diese Absolventen ohne Abitur? Wie erwartet, konnten die Wenigsten ihr Recht auf Arbeitslosenhilfe wahren, die erforderlichen Anträge plus Unterlagen hätten bis Ende August bei AJOFM gestellt werden müssen. Trotz der anhaltenden Flaute auf dem Arbeitsmarkt werden sich die meisten Jugendlichen gerade da umsehen und vielleicht fündig werden müssen: Da gibt es trotz der Krise Jobs wie Immobilienmakler, Handelsarbeiter, Sekretärinnen oder Verkäuferinnen, die jedoch keine attraktiven Löhne bieten. Es ist kaum zu erwarten, dass sich viele Jugendliche für Schwerarbeit wie Schweißer, Kranführer oder Hilfsarbeiter beim Bau entscheiden werden, obwohl diese hierzulande mit relativ hohen Löhnen locken. Eine andere Lösung wäre der Einstieg per Fachausbildung in die Dienstleistungsbranche, wo gutbezahlte Jobs wie Friseur, Kellner oder Koch winken.
Eine andere Lösung, die es auch im Kreis Karasch Severin gibt, ist die Weiterschulung nach dem Lyzeumsabschluss bzw. der Besuch einer postlyzealen Schule. Laut dem Karasch Severiner Schulinspektor Ion Chiosa stehen in diesem Herbst für Absolventen ohne Abitur 300 Plätze in postlyzealen Schulen zur Verfügung. Die Aufnahme in das Schuljahr 2011/2012 erfolgt im Prinzip in der Reihenfolge der beim Abitur erzielten Mittelnoten (für Absolventen mit Abitur) und in jener der Mittelnoten der vier Lyzeumsjahre (für Absolventen ohne Abitur). Auf Kreisebene gibt es fünf Schulen mit postlyzealen Lehrgängen, die über insgesamt zehn Klassen verfügen: das Wirtschaftskolleg des Montanbanats (Bereich Tourismus und Gaststättenwesen), die Schulgruppe für Bau und Montage, die Technische Schulgruppe (Maschinenbau und Transportwesen), das Nationalkolleg „Traian Lalescu“ (Gesundheitswesen und pädagogische Assistenz), die Schulgruppe für Forstwirtschaft aus Karansebesch.