Hermannstadt - Die bisherige Entwicklungsstrategie des Kreises Hermannstadt/Sibiu ist in den vergangenen Monaten überarbeitet und ergänzt worden. Auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz informierte der Vorsitzende des Hermannstädter Kreisrates, Ioan Cindrea, dass die Strategie im November zur öffentlichen Diskussion gestellt werde. Die Strategie beinhaltet eine kurzfristige Komponente für die aktuelle Legislaturperiode bis 2016 sowie eine mittelfristige bis 2020.
Der Kreis Hermannstadt verfügt seit 2010 über eine Entwicklungsstrategie, die der damalige Kreisratsvorsitzende Martin Bottesch ausarbeiten ließ. Laut dem seit Juni amtierenden Vorsitzenden Cindrea seit die Überarbeitung notwendig gewesen. „Die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen, die ich vorgefunden habe, waren völlig andere als jene, die der vor zwei Jahren erstellten Strategie zugrunde liegen.“ In den jetzigen Entwurf flossen die von Cindrea kurz nach Amtsantritt propagierten 20 prioritären Projekte ein, die sich auf die sieben Bereiche Wirtschaft, Infrastruktur, Gesundheit, Kultur und Sport, Tourismus, Soziale Assistenz, Aus- und Weiterbildung verteilen.
Das 349-Seite starke Dokument kann jeder Interessierte auf der Internetseite des Kreisrates herunterladen. In zwei öffentlichen Debatten können Einwände und Ergänzungen eingebracht werden. Eine Debatte ist den Kreisräten vorbehalten, eine zweite richtet sich an alle relevanten Interessengruppen wie lokalen Verwaltungen, Bürger, Medien, nichtstaatliche Organisationen und andere.
Die Strategie stellt ein Arbeitsinstrument für den Kreisrat dar. Oberstes Ziel ist die dauerhafte Entwicklung des Kreises und die Anhebung des Lebensstandards der Bevölkerung. Ein Schwerpunkt ist die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung durch politische und finanzielle Unterstützung lokaler Projekte, heißt es im Dokument. Im Blick stehen dabei der Bau von Industrieparks in den städtischen Zentren, Investitionen in die Landwirtschaft sowie die Errichtung eines Ausstellungszentrums im Umfeld des Hermannstädter Flughafens. Bis zum Ende des Mandats strebe man die Schaffung von 14.000 neuen Arbeitsplätzen an, kündigte Cindrea an.
Im selben Zeitraum möchte der Kreisratsvorsitzende alle Kreisstraßen asphaltieren. Die vom Kreisrat geführten Krankenhäuser in Hermannstadt sollen modernisiert und besser ausgestattet werden. Im ländlichen Raum möchte der Kreisrat die Einrichtung von medizinisch-sozialen Zentren fördern, die soziale Betreuung verbessern ebenso wie die Lebensbedingungen der Roma-Gemeinschaften. Im Bereich Tourismus sollen wie bereits berichtet die fünf touristischen Regionen des Kreises stärker vermarktet werden. Bei der Regierung wolle man sich einsetzen, dass Baaßen/Bazna den offiziellen Status als Kurort erhält.