Reschitza – 2013 beschloss man im Kreisrat Karasch-Severin, unter der Federführung der Kreisverwaltung den „Verein für Kommunitäre Entwicklung Alpines Banat Muntele Mic” (kurz: „Alpinverein Banat”) zu gründen. Die Initiative dazu war vom Extrembergsteiger Cornel („Coco”) Galescu, Vizebürgermeister von Karansebesch/Caransebeş und vom Temeswarer Extremsportler und Unternehmer Romeo Dunca („Dunca Expediţii”) ausgegangen, davorgespannt hatte sich der Karansebescher Bürgermeister Ion Marcel Vela (PNL). Auf der jüngst abgehaltenen Novembertagung des Kreisrats stellte sich nun heraus, dass der Verein nicht gerichtlich zur Rechtsperson gemacht werden kann, weil mehrere Gemeinden ihren Beitritt hinauszögern.
In der Gründungsinitiative und den Satzungen war vor anderthalb Jahren im Kreisrat beschlossen worden, dass der „Alpinverein Banat” aus der Assoziierung des Kreisrats mit dem Munizipalrat Karansebesch, dem Stadtrat Ferdinandsberg/Oţelu Roşu sowie den Gemeinderäten von Zăvoi, Bolvaşniţa und Turnu Ruieni bestehen soll, jenen Gemeinden, die am nordwestlichen und südlichen Fuß des Muntele Mic liegen und deren Liegenschaften sich bis auf die Alpinweiden und Hochplatteaus des Muntele Mic erstrecken, praktisch bis an die Grenze des Ţarcu-Massivs in über 2200 Meter Seehöhe.
Auf der jüngsten Tagung des Kreisrats appellierte nun das Kreisratsmitglied Matei-Olimpiu-Vinicius Armaş-Cioflec (kurz: Matei Armaş), der Vertreter des Kreisrats Karasch-Severin im „Alpinverein Banat”, an Kreisratspräses Sorin Frunzăverde, „mit seiner autoritären Stimme” bei den zögerlichen Gemeindeleitungen zu intervenieren und diese zum Beitritt zum Entwicklungsverein zu bewegen, weil er vor der Unmöglichkeit stehe, den Verein gerichtlich zu registrieren und zu offizialisieren, da ihm die entsprechenden Beitrittsbeschlüsse der Gemeindeleitungen fehlen. Die drei Gemeinden „zeigen kein Verständnis” für einen Beitritt zum Entwicklungsverein, monierte Matei Arma{. Zudem stehe er vor der schwierigen Situation, dass der bereits als Mitglied registrierte Stadtrat von Ferdinandsberg sich inzwischen zurückgezogen hat, der „Alpinverein Banat” also augenblicklich bloß aus Karansebesch und dem Kreisrat Karasch-Severin als Mitglieder besteht.
Ziel des „Alpinvereins Banat” sollte die „touristische Entwicklung des Muntele Mic und anderer Alpinzonen des Banats” sein, doch die Gemeinden, die ihren Beitritt hinauszögern, stehen schon seit mehreren Jahren den diversen privaten oder öffentlich-privaten Initiativen zur touristischen Erschließung ihres alpinen Besitztums zögerlich, ja sogar ablehnend oder mit überspitzten Erwartungen gegenüber (wir berichteten wiederholt über das Gezerre rund um das Skigebiet, das Romeo Dunca auf dem Areal der Gemeinde Zăvoi im Raum Poiana Mărului der Westhänge des Muntele Mic ausbauen möchte und das mehrere Köpfe der Gemeinde Zăvoi ins Gefängnis brachte).
Die Aufforderung von Kreisrat Matei Arma{ zur Intervention mittels „autoritärer Stimme” nahm Kreisratspräses Sorin Frunzăverde betont vorsichtig auf: „Wir werden intervenieren, in dem Sinn, dass wir eine Demarche starten, eine Art Lobby machen werden, aber praktisch sind diese Kommunen unabhängig. Verstehen wir uns richtig: sie entscheiden unabhängig über eine Mitgliedschaft oder eine Verweigerung der selben! Wir können also bloß, bei vollster Respektierung der Gesetzgebung, mit den betreffenden Gemeinden darüber reden.”
Matei-Olimpiu-Vinicius Armaş-Cioflec, genannt Matei Armaş, hat zwar den Familiennamen mit dem aus dem Südostbanat stammenden zwielichtigen Unternehmer Iosif Armaş gemeinsam (der den historischen Teil von Herkulesbad verfallen ließ und sich gegenwärtig brüstet, aus dem Flughafen Karansebesch ein Trainingszentrum für eurasische F-16- und F-18-Piloten zu machen), aber keine Verwandschaftsbeziehungen zu diesem.