Archäologischer Fund

Kronstadt - Hobbyarchäologen genießen weltweit nicht den besten Ruf, doch nicht selten sind durch ihre Arbeit wertvolle Funde und Entdeckungen gemacht worden. Das scheint bis jetzt auch mit einem vor wenigen Wochen in einem Wald neben Kronstadt/Braşov (genaue Angaben werden vertraulich gehalten) gemachten Fund zu sein.

Fănel Şerban und Florin Şerban, zwei Kronstädter Hobbyarchäologen, entdeckten im Boden eines schon öfters besuchten Areals, mit Hilfe eines Metalldetektors einen silbernen Anhänger (Fibula) in etwa 15 cm Tiefe. Bald darauf fanden sie in kleineren Abständen noch vier Anhänger. Nachdem sie ihre Funde den Archäologen des Kreismuseums meldeten, wurde die Stätte abgeriegelt, als „ausgewiesene archäologische Fundstätte“ erklärt, unter Bewachung gestellt und systematisch untersucht. Bis jetzt wurden zusätzlich eine Feuerstätte, eine Urne, Knochenteile, ein Dolch, Keramikteile, Sporen und eine Gürtelschnalle gefunden.

Stelian Coşuleţ, Leiter der Geschichtsabteilung des Kreismuseums und Florea Costea,seit vielen Jahren Leiter der Ausgrabungen im Gebiet um Krebsenbach/Racoş zeigten sich beide sehr interessiert und schätzten die Funde, nach erster Besichtigung, als aus der Zeit vor den römischen Kriegen.

Die Fortsetzung der Ausgrabungen wurde an die Archäologen Lucica Savu und Florin Motei übertragen. In einer ersten Mitteilung legte Florin Motei eine Altersschätzung für die Zeitspanne zwischen 300 vor Christus und die Eroberung Daziens durch die Römer fest: „Es ist bis heute nicht genau nachweisbar, wie die Daker ihre Toten bestatteten. Da auf dem Gebiet Rumäniens nur 65 Gräber gefunden wurden, bleibt die Frage offen, welches das geläufige Ritual war. Dieser Fund könnte neue Erkenntnisse bringen, da Schnalle, Anhänger und Sporen auf die mögliche Bestattungsstätte eines wohlhabenden Besitzers hindeuten. Genaueres wird jedoch nur nach der Labordatierung der Artefakten zu schlussfolgern sein.“

Stelian Coşuleţ äußerte die Hoffnung, dass der Fund im Kronstädter Museum ausgestellt werden kann und bezeichnete die beiden Hobbyarchäologen als „Glückspilze, mit denen wir schon eine schöne Zusammenarbeit haben“. Vorläufig handelt es sich bei dem Fund um das erste Dakergrab welches im Kreis Kronstadt entdeckt wurde.