Reschitza - Wie Dr. Dumitru Ţeicu, der Direktor des Museums des Banater Montangebiets und einer der führenden Mittelalterarchäologen Rumäniens, mitteilt, sucht er gegenwärtig zusammen mit zwei Fachkollegen von der Temeswarer West-Universität die Standorte der 20 orthodoxen Klöster, die in Dokumenten aus der Türkenzeit im 16. Jahrhundert bekannt sind, deren Spuren sich aber verloren haben. Da für diese Forschungen vom Kulturministerium und der Landeskommission für Archäologie keine Finanzmittel zur Verfügung gestellt wurden, werden die Forschungen aufgrund von Toponymen (etwa „La Mănăstire” oder „Monostor/Mănăştur”, auch im historischen Banat ziemlich oft vorkommende Flurbezeichnungen) und mittels Methoden durchgeführt, die keine aufwendigen Grabungen erfordern.
Alle 20 namentlich bekannten orthodoxen Klöster des Spätmittelalters, deren genauer Standort heute unbekannt ist, werden in Kanzleidokumenten der türkischen Paschalyks aus den Jahren 1569-1579 erwähnt, als die Osmanen eine umfassende Bestandsaufnahme der Tributpflichtigen/Steuerpflichtigen durchgeführt hatten. Die Klöster sind meist später zerstört oder durch Verlassen dem Verfall preisgegeben worden. Sie gehörten zur Patriarchie von Belgrad. Gegenwärtig halten sich die Forscher in der Umgebung der Gemeinde Coronini östlich von Neumoldowa/Moldova Nouă auf, wo sie nach dem Standort eines Klosters suchen, das dem Erzengel Michael geweiht war. Zwölf der 20 in den türkischen Dokumenten erwähnten Klöster befanden sich auf dem Gebiet des heutigen Verwaltungskreises Karasch-Severin. „Ich habe es schon gesagt und ich werde es immer nur wiederholen: Wenn unsere Forschungen finanziert würden, hätte die rumänische Archäologie, die Geschichtsforschung ganz allgemein, auf alle Fälle nur zu gewinnen.”
Dr. Dumitru Şeicu ist der Autor des ersten Repertoriums von mittelalterlichen Kirchen und Klöstern des historischen Banats (also auch des serbischen und ungarischen Teils des nach dem Ersten Weltkrieg dreigeteilten Gebiets), das in rumänischer, deutscher und englischer Sprache alle bis zum heutigen Tag bekannten Kirchen und Klöster aller Glaubensrichtungen auflistet und aufgrund der 2010 bekannten Tatsachen kurz beschreibt bzw., soweit noch etwas davon vorhanden ist, auch Fotos von ihrem gegenwärtigen Zustand und Grundrisse der Klosteranlagen veröffentlicht. Seine damaligen Forschungen und die Veröffentlichung der Ergebnisse in Buchform erfolgten mit EU-Mitteln. Er hat auch die ersten archäologischen Grabungen im Kloster Basiasch durchgeführt, einer der ältesten Stiftungen der Jünger des Christianisierers der Serben und Südslawen, des Heiligen Sava.