Hermannstadt - Die heilende Kraft der Pflanzen stand für die Vorfahren an erster Stelle. Viel später wurde auch der besondere Geschmack von manchen Kräutern bemerkt. Diese beiden Aspekte verbindet das neuerschienene Buch „Heilkraft und Genus aus der Natur. Probstdorfer Kräuterfibel“. Seine Vorstellung fand am Donnerstagnachmittag in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen statt.
Die Kräuterfibel beschreibt die 64 am häufigsten in der Region vorkommenden und kultivierbaren Heil- und Gewürzkräuter. Sie soll nicht nur das traditionelle Wissen der Siebenbürger Sachsen über diese Pflanzen am Leben erhalten, sondern auch Jung und Alt als ein Arbeitsheft dienen. Der Autor der Fibel, Wolfgang Hosiner, betrieb eine gründliche Recherche und fügte in der Publikation das Wissen aus zahlreichen Heilkräuter- und Kochbüchern zusammen.
Die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Kräuter, der Beeren sowie der anderen einheimischen Pflanzen verdeutlichte Dr. h.c. Barbara Schöfnagel, Sozialattache der Österreichischen Botschaft und die Vorsitzende der Stiftung „Austria pro Romania“. Sie beschrieb nicht nur die Weiterverarbeitungsprozesse, die im stiftungseigenen Betrieb in Probstdorf/Stejărişu stattfinden, sondern lud die rund drei Dutzend Gäste auch zu einer Kostprobe ein. Die Kräuterteemischungen, Marmeladen aber auch Kräutergeist, Kräuterbrot und verschiedene Sirups konnten nicht nur probiert, sondern auch gekauft werden. Musikalisch wurde die Veranstaltung von den Probstdorfer Musikanten begleitet.