Temeswar – Eine neue Flusskrebsart ist im Apuseni-Gebirge entdeckt worden. Ihr Entdecker, ein Dozent an der West-Universität in Temeswar, machte dies vor Kurzem im Sozialnetzwerk Facebook bekannt. Die Flusskrebsart, die es laut Aussagen des Biologen Dr. Lucian Pârvulescu nirgendwo anders mehr auf der Welt gibt, erhielt den Namen Austropotamobius bihariensis – Bihorenischer Krebs.
„Es ist ein kleiner Flusskrebs, der lange nicht beachtet wurde, obwohl er nicht gerade so versteckt gelebt hat. Er wurde bisher zur Steinkrebsart, der er sehr ähnelt, gezählt. Aber seine Genetik sagt etwas anderes aus. Nämlich, dass sein nächster Verwandter irgendwo im Nord-Westen Kroatiens lebt. Die Distanz erscheint heutzutage groß, aber vor 15 Millionen Jahren befand sich das Apuseni-Gebirge viel näher zu den Dinarischen Alpen. Der tektonische Druck des afrikanischen Kontinents führte dazu, dass sich das Apuseni-Gebirge loslöste und langsam seinem aktuellen Standort näherte, im Laufe von etwa zehn Millionen Jahren. In all dieser Zeit war diese Krebsart isoliert, umgeben von den salzigen Gewässern des Tethys-Ozeans und anschließend des Sarmatischen Meeres. Nur vor etwa fünf Millionen Jahren (seitdem das Apuseni-Gebirge so ist, wie man es heute kennt) erhielten diese Krebse die Möglichkeit, zu migrieren, sie taten es aber nicht, wahrscheinlich, weil sie dem Ort, an dem sie seit Tausenden von Generationen gelebt hatten, treu bleiben wollten“, erklärte Lucian Pârvulescu auf seiner Facebook-Seite.
„Europa ist um eine Krebsspezies reicher, neben den fünf einheimischen Arten, die wir bereits kennen. Es ist eine große Sache, auch angesichts der Tatsache, dass viele Tierarten heutzutage aussterben. Ich hoffe, wir wissen diesen Krebs zu schützen!“, fügte der Unterrichtende hinzu.
Unter www.crayfish.ro/bihariensisRO.html können Natur- und Tierliebhaber mehr über die neue Flusskrebsart erfahren. Der Bihorenische Krebs ist klein und erreicht selten eine Länge von zehn Zentimetern. Diese Flusskrebsart lebt am Oberlauf der Weißen, Schwarzen und Schnellen Kreisch und wurde im Osten des Apuseni-Gebirges nicht gefunden.