Begegnungen für Toleranz

Gemeinsames Theaterprojekt von Schülern aus Karlsburg und Luckau

Mittels Theater wollen die Jugendlichen Vorurteile abbauen.
Foto: Klaus-Peter Krüger

Karlsburg (ADZ) - Eine gute Idee führte zwölf Jugendliche der katholischen Schule Sf. Iosif aus Karlsburg/Alba Iulia nach Brandenburg. Sie wollten Theater spielen und dadurch für Toleranz sowie Abbau von Vorurteilen werben. Fortgesetzt wurde, was sie vor einem Jahr in Rumänien begonnen haben: Gemeinsam mit der „Chaos Connection – CC“, der Jugendgruppe der Theaterloge Luckau e. V., hatten sie sich ein Stück ausgedacht, das sie nun in Deutschland aufführten. Die Premiere fand im Potsdamer Kutschstall statt. Finanziert wurde das Vorhaben u. a. von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, aus dem EU-Programm Erasmus+, von der Schelchen-Stiftung und der Freimaurerloge Luckau. Mitgenommen haben die Jugendlichen das Publikum auf eine phantasievolle Zeitreise, bei der sie aus der Zukunft die Vergangenheit und Gegenwart im Land Brandenburg und in Siebenbürgen erforschten. Nicht gefehlt haben aus der Inszenierung Dracula, Eminescu, Kaiserin Maria Theresia, Friedrich der Große und Raketenbauer Hermann Oberth, der die Flugzeugveteranen Lilienthal und Aurel Vlaicu traf.

Die Zuschauer erlebten, wie die „Nichtarier“ der Comedian Harmonists in Deutschland verboten wurden. Im Heute machten sich deutsche Firmenangestellte auf, Siebenbürgen zu erobern. Die Jugendlichen haben kein Klischee ausgelassen oder nicht hinterfragt und hielten sich mit viel Witz und Einfühlungsvermögen auch selbst einen Spiegel vors Gesicht. Ihr Spaß am Spiel steckte alle im Zuschauerraum an.  Mit dem selbstverfassten Theaterstück „Begegnungen“ wollten die Schüler ihre Vorurteile austauschen in einem leidenschaftlichen Appell für Toleranz, gegen Ausländerfeindlichkeit und für ein Miteinander in einem geeinten Europa der Menschen und der Menschlichkeit. „Produzent“ der Veranstaltung war der Partnerschaftsbeauftragte des Landes Brandenburg für die Entwicklungsregion Zentrum. Nicht enden wollender Applaus und viele Gespräche zwischen Akteuren und Zuschauern zeigten, dass der Abend gelungen war. Es wurde die Hoffnung geäußert, dass das Projekt eine Fortsetzung findet und einen noch breiteren Kreis erfassen kann.