Besser als im Landesdurchschnitt

Die PSD hält zwei Drittel der Gemeinde- und zwei Städtebürgermeisterposten

Reschitza - Denkbar knapp sind die Bürgermeisterwahlen in Reschitza und Karansebesch ausgegangen. In Karansebesch erzielte der PNL-Kandidat Felix Borcean keine 300 Stimmen mehr als sein PSD-Gegenkandidat Ilie Iova, in Reschitza hatte der PNL-Mann Ioan Popa genau 499 Stimmen mehr als sein wichtigster Gegenkandidat, PSD-Mann Ion Crina. Auch der Bokschaner Bürgermeister Eugen Cismăneanţu  konnte nur mit Müh und Not seinen Posten verteidigen. Ihm hat wohl sein überraschender Reitpferdwechsel zur PMP (sein dritter Parteienwechsel, seit er Lokalpolitik betreibt) am meisten geschadet.

Insgesamt hat die PSD bloß die Bürgermeisterposten in Orawitza (Dumitru Costel Ursu) und Ferdinandsberg/Oţelu Roşu (Luca Mălăescu) halten können, während die PNL in fünf der Städte des Banater Berglands durch Bürgerwillen bestätigt wurde: Reschitza (Ioan Popa), Karansebesch (Felix Borcean – der Geographielehrer dürfte vom „Vela-Effekt“ profitiert haben, denn er kommt nach 16 Jahren sehr erfolgreicher Amtsverwaltung des PNL-Frontmanns Ion Marcel Vela), Anina (Gheorghe Românu – die eindeutigste Bestätigung), Herkulesbad (Cristian Miclău – die wohl größte Überraschung) und Neumoldowa/Moldova Nouă (hier unterbrach Adrian Torma eine 16jährige Regentschaft der PSD, durch den Ex-Bergbaugewerkschafter Matei Lupu). Bokschan ist durch den politisch frisch gefärbten Eugen Cismăneanţu nun in der Hand der PMP, hat aber denselben Bürgermeister. Die PNL schnitt also bei den jüngsten Kommunalwahlen in den Städten des Banater Berglands besser ab als im Landesdurchschnitt.

In den ländlichen Gemeinden des Banater Berglands bleibt eine massive Vorherrschaft der PSD bestehen: zwei Drittel der Gemeindebürgermeister werden von der PSD gestellt, nur ein Drittel von der PNL und keine Handvoll von anderen Parteien. Im ländlichen Raum des Banater Berglands (aber auch allgemein am Land) bleibt die PSD durch die ihr zugesprochenen konservativ-nationalistischen und paternalistischen Inhalte die Vertrauenspartei. Der Poker um den Vorsitz des Kreisrats Karasch-Severin war zur Stunde, als dieser Zwischenbericht verfasst wurde, noch nicht entschieden. Wir erinnern daran, dass für die Bestimmung des Vorsitzenden und seiner Stellvertreter eine einfache Mehrheit von 16 Stimmen nötig ist, dass aber die PSD 14, die PNL 13 sowie die UNPR und die PMP je zwei Sitze im Kreisrat innehaben, folglich also koaliert werden muss, um eine Mehrheit zu schaffen.