Reschitza – 2017 sei für Reschitza ein gutes Jahr gewesen, behauptete Bürgermeister Ioan Popa auf seiner Pressekonferenz Ende letzten Jahres. Er führte die gelungenen Neugestaltungsarbeiten des linken Bersau-Ufers an und die Einführung der von der Stadt gekauften Nahverkehrsmittel durch die stadteigene Firma TUR, aber auch die konkreten Perspektiven, die 2017 eröffnet wurden. Auch durch die Einführung des dualen Berufsschulunterrichts nach deutschem Vorbild. Nicht zuletzt: die Stadt sei durch umsichtige Bewirtschaftung weit unter die Höchstgrenze der zulässigen Verschuldung gelangt und könne es sich fast bedenkenlos erlauben, neue, für die Entwicklung nötige Kredite aufzunehmen.
„Ein schweres, aber gutes Jahr“ habe er nach anderthalb Jahren seit Mandatsübernahme hinter sich gebracht, bilanzierte Popa denn auch zufrieden, nicht ohne zu gestehen: „In den ersten drei Monaten meines Mandats, als ich mich durch die Papiere der Verwaltung durchackerte, habe ich die Sache mindestens hundert Mal hinschmeißen wollen! Ehrlich. Damals schien mir das Ganze bloß Zeitverlust. Ich habe mir hundertmal eingeredet, dass ich das nicht stemmen kann. Wenn ich aber dann so zwischen 8 und 9 Uhr abends aus dem Rathaus kam und auf dem Hauptplatz Kinder spielen sah, sagte ich mir jedes Mal: du musst weitermachen! So habe ich gelernt, als Stadtverwalter positiv zu denken. Und ich habe begonnen, ein solides Team um mich aufzubauen.“
Sein Team habe inzwischen die sieben Pläne ausgearbeitet, mit denen die Mittelschulen von Reschitza baulich rehabilitiert werden sollen. Sein Team habe den Rahmen für die Wiedereinführung des Straßenbahnverkehrs geschaffen. Sein Team habe „30 und ein paar“ Blockstiegenhäuser für die Finanzierung der Wärmedämmung vorbereitet. „Andrerseits arbeite ich seit mehr als einem Jahr daran, Investoren in die Stadt zu bringen,“ unterstrich Popa etwas, was eh alle wissen. „Ich reiste von Seminar zu Seminar, stellte die Stadt auf Konferenzen vor und die Möglichkeiten, die wir hier zu bieten vermögen. Glauben Sie mir, ich habe noch nie so intensiv gearbeitet, wie in meinen bisher anderthalb Jahren als Bürgermeister. Aber es ist es wert! Wir sind auf dem richtigen Weg.“
Ein wichtiges Zeichen wurde dadurch gesetzt, dass die Schweden von Autoliv die neue Halle am städtischen Industriestandort im Ţerova-Tal bezogen und gleichzeitig die Belegschaft auf 900 Arbeitnehmer mehr als verdoppelten. „Das bringt der Stadt jährlich rund fünf Millionen Lei Einnahmen.“ Und die Perspektiven für weitere Investitionen, auch als Bilanz seiner bisherigen Bemühungen, sind nicht schlecht: „Wir sind im fortgeschrittenen Gesprächsstadium mit drei deutschen, einer französischen und einer italienischen Firma. Jüngst hat uns die Deutsch-Rumänische Handelskammer in Kenntnis gesetzt, dass wir auf der Kurzliste eines deutschen Investors stehen, der dieser Tage zu, vielleicht abschließenden, Gesprächen nach Reschitza kommen will. Ich bin der Überzeugung, dass im ersten Halbjahr 2018 mindestens eines meiner Gespräche mit den Investoren mit einem Vertrag endet. Dass sich noch in diesem Jahr ein weiterer Investor im städtischen Gewerbepark niederlässt.“