Kronstadt - Einen schönen Reingewinn erwirtschaftete die Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ mit dem Sitz in der Burzenländer Gemeinde Heldsdorf/Hălchiu im Geschäftsjahr 2015. Diese gute Nachricht erhielten die Vereinsmitglieder anlässlich der Heltia-Jahreshauptversammlung, die vergangenen Samstag im Pfarrhaus der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Heldsdorf stattgefunden hat.
Heltia-Vorsitzender Karl Nikolaus eröffnete die Sitzung und präsentierte die Tagesordnung. Den Tätigkeitsbericht für das Jahr 2015 verlas der stellvertretende Vereinsvorsitzende Nicu Vili. Zur Wirtschaftsbilanz war zu erfahren, dass die Gesamteinnahmen sich auf 2.471.564 Lei bezifferten und die Ausgaben 2.138.749 Lei betrugen. Nach Überweisung der 16-prozentigen Gewinnsteuer an die Staatskasse verbleiben unter dem Strich als Netto-Profit nahezu 280.000 Lei (rund 63.000 Euro). Der Verwaltungsrat schlug vor, den gesamten Betrag als Dividenden an die Vereinsmitglieder auszuschütten, da „Heltia“ noch über genügend Reserven verfügt, um die anstehenden Arbeiten im neuen Landwirtschaftsjahr wie auch nötige Investitionen (u.a. ein Mähdrescher und eine Kreiselegge) zu finanzieren. Außerdem erhalten die Vereinsmitglieder für die „Heltia“ anvertrauten Bodenflächen als Pacht auch Naturalien aus der Ernte des Vorjahres (Kartoffeln, Weizen, Gerste, Zucker).
Der Tätigkeitsbericht des Verwaltungsrates wie auch der Beschluss über die Gewinnverteilung wurden einstimmig angenommen. Nahezu 95 Prozent der Heltia-Einnahmen wurden 2015 aus der Bodenbewirtschaftung erzielt und nur etwas über 5 Prozent aus der Viehzucht. In den Heltia-Ställen stehen zurzeit 47 Rinder, davon 27 Milchkühe, der Rest Jungvieh. Die Milch wird an die Kronstädter Milchfabrik „Prodlacta“ und an Privatkunden abgegeben. Eine wichtige Einnahmequelle waren im vorigen Jahr auch die Subventionen aus den einschlägigen europäischen und nationalen Fonds, die sich auf 349.230 Lei bezifferten. Sorge bereitet dem Verwaltungsrat allerdings der Umstand, dass die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse zurzeit sehr niedrig sind. Ein großer Teil der vorjährigen Ernte, vor allem die eingefahrene Kornfrucht, konnte noch nicht verkauft werden. Die Krise ist jetzt bei uns angekommen, lautete ein Kommentar.
Von der Statistik her kann sich die Heltia-Ernte des Jahres 2015 durchaus sehen lassen. Bewirtschaftet wurden insgesamt 425 Hektar. Hauptkulturen waren Weizen, Zuckerrüben und Kartoffeln. Die Weizenernte - durchschnittlich nahezu 4500 kg/ha von 205 ha - kann für Burzenländer Verhältnisse als sehr gut bezeichnet werden. Auch bei den Zuckerrüben - im Durchschnitt 51.436 kg/ha von 72 ha - und bei den Kartoffeln - 21.863 kg/ha von 95 ha - sind die Ergebnisse beachtlich. Angebaut wurden auch Gerste (3055 kg/ha von 18 ha), Hafer (3300 kg/ha von 5 ha), Silopflanzen (30.000 kg/ha von 3 ha) sowie Luzerne und andere Futterpflanzen (16.200 kg Grünmasse/ha von 25 ha). Versuchsweise wurden auf 2 Hektar Sojabohnen kultiviert. Die Ernte war aber enttäuschend (840 kg/ha).
Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung der Heltia-Sitzung war die Wahl des neuen Verwaltungsrates. Zwei Hauptstützen des Vereins, die seit dessen Gründung vor 25 Jahren (1991) dem Verwaltungsrat ununterbrochen angehört hatten - Vereinsvorsitzender Karl Nikolaus und Buchhalter Hermann Barthelmie -, stellten sich nicht mehr zur Wiederwahl. In mehreren Wortmeldungen wurde ihnen für ihren langjährigen Einsatz herzlich gedankt. Dem neuen Heltia-Verwaltungsrat gehören nun der erfahrene Landwirt Eugen Truetsch (seit kurzem Heltia-Mitglied, 44 Jahre alt, mit Wohnsitz in Rosenau/Râşnov), Alexandru Popa (ehemaliger Kronstädter Präfekt), Vili Nicu, Nicolae Costaş und Günter Reiner an. In der ersten Sitzung des Verwaltungsrates soll dessen neuer Vorsitzender gewählt werden.