Reschitza – Der vor einigen Tagen als „Retter in der Not“ auf Initiative der PNL-Fraktion des Kreisrats Karasch-Severin eingesetzte Chirurg Romeo Dumitrescu nimmt sein Kurzzeit-Inte-rimat ernst. In der ersten Woche seines Mandats, das am 5. Juni endet, versammelte er die Abteilungsleiter des Kreisrats, die Wirtschaftsaufgaben zu erfüllen haben, um sich und fuhr mit ihnen nach Orawitza, zu einer Blitzkontrolle der dortigen Molkerei, die zu 99 Prozent dem Kreisrat gehört und Insolvenz anmelden musste. Ihre Geschichte wurde von der ADZ an dieser Stelle Ende April in Erinnerung gerufen, im Anschluss an die Tagung des Kreisrats, wo der damals gerade scheidende Interims-Leiter der Institution, Ilie Iova, noch schnell versuchte, aus den Reihen der Kreisratsmitglieder einen mit Führungsvollmachten ausgestatteten Vertreter nach Orawitza zu entsenden. Als kein einziges Kreisratsmitglied in den wohl zu sauren Apfel biss, ließ sich damals Iova zur Bemerkung hinreissen: „Ich kann nicht verstehen, woher so viel Zurückhaltung und Zögern kommt! Zumal die Dinge dort sehr alt sind und in den vergangenen vier Jahren im Kreisrat oft genug durchdiskutiert wurden.“ Worauf ihm die aus Bozovici stammende resolute Iustina Turnea (PNL), die wohl über die meiste Erfahrung in Landwirtschaftsangelegenheiten unter allen Kreisratsmitgliedern verfügt, zurief: „Dort stinkt´s! Es stinkt furchtbar!“ Womit sie meinte, dass es in dieser Molkerei von Orawitza allerhand Unregelmäßigkeiten gibt, die niemand unter den Kreisratsmitgliedern so knapp vor den Kommunalwahlen „durcheinanderrühren“ möchte. Romeo Dumitrescu, ihr Parteikollege, nun mit den Vollmachten eines Präsidenten des Kreisrats ausgestattet, hat sich wohl an diese Tagung des Kreisrats erinnert, als er nach Orawitza losfuhr. Was genau er dort fragte und welche Antworten er in der Milchverarbeitung bekam, blieb der Öffentlichkeit bisher verborgen. Die „Milchfabrik“ Orawitza hat es geschafft, trotz laufender Subventionierung durch den Kreisrat beim Staat eine Abgabenschuld von über drei Millionen Lei anzuhäufen – deshalb die Insolvenz. Das steht fest. Auch ist sicher, dass diese Schulden mit Sicherheit auch durch schlechtes Management zustande kamen, letztendlich durch fürstliche Bezahlung von vom Fach Ahnungslosen, die über Parteienseilschaften dort als Manager gelandet sind und nichts taten, außer Geld zu verbraten und dauernd weitere Subventionen vom Kreisrat zu fordern.