Börse beendet Monat Oktober mit Verlusten, Berichtssaison startet bald

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Aktienmarkt folgte dem Trend der Vorwoche und verlor noch einige Punkte im Nachkommabereich. Die Verluste hielten sich in Grenzen, doch summieren sie sich mit jenen der Vorwoche. Obwohl der Marktindex damals um 1,26 Prozent zurückging, ebenso wie der ROTX-Index, lag der durchschnittliche Kursverlust der Indizes bei 0,85 Prozent. In der vergangenen Woche lag er bei 0,83 Prozent – und dies bei einem Kursrückgang des Hauptindex um 0,95 Prozent. Diesmal führte der Energiewerte-Index BET-NG die Rangliste der Indizes an mit einem Wochenverlust von 1,07 Prozent. Der ROTX-Index näherte sich stark der 16.000-Punkte-Marke nach einem Verlust von 0,97 Prozent.


Gemischte Ergebnisse im Oktober

Insgesamt lief der Monat nicht so gut für die Bukarester Börse, wenn man sich nur die Indizes anschaut. Der Hauptindex verlor seit Monatsbeginn 2,2 Prozent und fiel unter die 8000-Punkte-Marke. Mit einem Minus von 1,92 Prozent folgte ihm der BETPlus-Index. Am schlimmsten traf es wohl den ROTX-Index, der einen Verlust von 2,22 Prozent verarbeiten muss – und dennoch die Marke von 16.000 Punkten halten konnte. Der Energiewerte-Index verlor im selben Zeitraum 1,35 Prozent. Er war aber bereits unter der 700-Punkte-Marke gestartet, sodass der Verlust nicht so sehr ins Auge sticht. Mit einem Monatsverlust von 0,68 Prozent steht der Finanzwerte-Index noch am besten da, er thront auch weiterhin gut über der 36.000-Punkte-Marke. 28 der gelisteten Emittenten können sich über den Oktober eigentlich nicht beklagen, der vor allem für die Luftfahrt-Unternehmen Aerostar (ARS, 4,7 Lei, ISIN ROAEROACNOR5) und IAR (IARV, 9,2 Lei, ISIN ROIARVACNOR1) besonders gut lief. Beide Emittenten legten zweistellig zu. Spitzenreiter war aber der Aluminiumriese Alro (ALR, 2,52 Lei, ISIN ROALROACNOR0) mit einem Kursplus von 24,75 Prozent.


Sobolewski offiziell nicht mehr Börsenchef

Die letzte Handelswoche im Oktober brachte auch Ordnung in die Geschäftsführung der rumänischen Börse. Ludwik Sobolewski hat seinen Rücktritt von seinem Amt als Präsident der Börse amtlich bekannt gegeben. Dies erfolgte am vergangenen Freitag, nachdem sein Vertrag bereits im August abgelaufen war und er diesen nicht mehr verlängert hatte – jedoch rechtlich noch als Geschäftsführer des Börsenbetreibers BVB galt. In Sobolewskis vierjähriger Amtszeit wurden der erste Gesundheitsdienstleister – Medlife (M, 36,9 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) und der Telekom-Konzern Digi Communications (DIGI, 36,9 Lei, ISIN NL0012294474) an die Börse gebracht.


Kurzer Ausblick – Berichtssaison startet

Die nächsten Wochen dürften an der Bukarester Börse interessant werden. Mit der SocGen-Tochter BRD (BRD, 12,28 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) startet die neue Berichtssaison an der Börse. Am kommenden Freitag wir die Bank ihren Quartalsbericht vorlegen, am Montag darauf folgen der Gesundheitsdienstleister Medlife sowie der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,2835 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9). Außer Medlife mussten die übrigen Emittenten in der vergangenen Handelswoche Federn lassen, dennoch erwarten Analysten solide Quartalsdaten. Medlife profitierte kaum von der Ankündigung, den Konkurrenten Polisano zu übernehmen, die Aktien stiegen in der vergangenen Woche um 0,5 Prozent. Doch diese Nachricht und gute Quartalsdaten dürften die Aktien möglicherweise unterstützen. Ein weiterer Emittent, der das Interesse der Anleger auf sich lenken dürfte, ist der Stromerzeuger Electrica (EL, 12,98 Lei, ISIN ROELECACNOR5). Die Aktionäre haben dem Kauf der Minderheitsbeteiligungen des Fonds Proprietatea an den Electrica-Filialen zugestimmt. 752 Millionen Lei (164 Millionen Euro) will das Unternehmen dafür aufwenden. Die Entscheidung dürfte sich demnächst auch auf den Aktienkurs auswirken.


Devisen

Die europäische Gemeinschaftswährung machte in der vergangenen Handelswoche im Verhältnis zum rumänischen Leu eine Seitwärtsbewegung durch. Der Kurszuwachs betrug nur 0,0005 Lei oder 0,01 Prozent. Das ist praktisch keine Veränderung zum Ende der Vorwoche. Am gestrigen Montag notierte der Euro bei 4,598 Lei. Der US-Dollar hingegen legte zum Leu kräftig zu. 0,058 Lei betrug der Verlust der rumänischen Währung gegenüber dem US-Dollar. Das führte zu einer Verteuerung der US-amerikanischen Währung um 1,5 Prozent verglichen zur Vorwoche. Gestern wurde ein US-Dollar bei 3,9531 Lei bewertet und somit ein gutes Stück näher der 4-Lei-Grenze als noch vor einer Woche.

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