Die Börse in Bukarest schaltete in der vergangenen Woche ein paar Gänge herunter. Analysten machten für die Bremsung an der BVB Gewinnmitnahmen verantwortlich. Tatsächlich hatte die Börse im November knapp drei Prozent zugelegt, der Finanzwerte-Index war sogar um knapp zehn Prozent gestiegen. In der ersten Dezemberwoche jedoch bremste das Wachstum auf 0,3 Prozent. Der Index der zehn wichtigsten Aktien wies das gleiche Wachstum auf (plus 0,3 Prozent). Nur der Finanzwerte-Index profitierte von der guten Entwicklung der FP-Aktien (FP, 0,8585 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), die am Mittwoch ihr neues Allzeithoch von 0,868 Lei erreichten. Der Fonds hatte in der Vorwoche erneut eigene Aktien aufgekauft. Außerdem hat der Fondsverwalter verkündet, den Verkauf seiner Beteiligung von 14,99 Prozent am Erdgasversorger Transgaz prüfen zu wollen.
Dafür seien die Banken Citigroup Global Markets, Raiffeisen Capital & Investment S.A. und Wood & Company beauftragt worden. Diese beiden Aspekte haben wohl den Kurs der FP-Aktien in die Höhe getrieben. Auf Wochensicht stiegen sie um 2,2 Prozent. Das verhalf dem BET-FI-Index zu einem Wochengewinn von 1,1 Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG und der ROTX verzeichneten leicht Kursverluste. Ansonsten war die erste Dezemberwoche eine ruhige Handelswoche. Der durchschnittliche Umsatz lag mit umgerechnet 9,3 Millionen Euro auf annehmbaren Niveau. Die Gewichtung der verschiedenen Aktien allerdings lässt darauf schließen, dass sich hauptsächlich institutionelle Anleger auf dem Parkett bewegt haben. Denn es waren vor allem FP-Aktien, die gehandelt wurden.
Dennoch gab es einen heimlichen Star unter den Aktien in der vergangenen Woche. Electroputere SA Craiova (EPT, 0,0121 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) legte auf Wochensicht sagenhafte 70 Prozent zu, auf Monatssicht sogar 95 Prozent. Analysten sehen aber darin reine Spekulation. Das marode Unternehmen, einst ein Vorzeigebetrieb der kommunistischen Ära (Elektroloks), ist seit der Privatisierung 2007 zum Spekulationsobjekt verkommen. Werthaltig scheinen dort nur noch die Grundstücke zu sein. In den ersten neun Monaten verzeichnete das Unternehmen Verluste in Höhe von 10,4 Millionen Euro – um 76 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mehr als 86 Prozent des Unternehmens gehören einem saudi-arabischen Unternehmen. Auf der letzten Aktionärsversammlung habe man beschlossen, Forderungen in Aktien umzuwandeln, um die Schuldenlast in der Bilanz zu drücken. Das würde das Unternehmen attraktiver machen, im Falle eines Verkaufs. Doch wann es soweit ist, weiß niemand. Bis dahin wird munter spekuliert.
Rasdaq
Kaum zeigte die Hauptbörse ein Zeichen der Schwäche, machte es der Sekundärmarkt ihr nach. Der Umsatz fiel in der vergangenen Woche auch mit Sonderdeals auf einen Tagesdurchschnitt von 0,14 Millionen Euro. Anscheinend bereitet sich der Sekundärmarkt auf die Winterferien vor. Der Hauptindex Rasdaq-C verlor auch wieder an Wert. Der Verlust betrug 0,6 Prozent oder 9,3 Punkte. Dennoch konnte er sich über der 1350-Punkte-Marke halten, was im Fall des Rasdaq schon eine Leistung ist. Immerhin hat der Rasdaq-C im November gut drei Prozent zugelegt und so die Position jenseits der 1300-Punkte-Marke konsolidiert.
Devisen
Der Devisenmarkt schloss die erste Dezemberwoche mit gemischten Gefühlen. Gegenüber dem Euro musste der Leu Federn lassen. Der Wochenverlust beläuft sich auf 0,34 Prozent oder 0,01 Lei. Am vergangenen Montag kostete ein Euro 4,4567 Lei. Der US-Dollar hingegen konnte sich nicht behaupten, er verlor zum Leu zwar nur unscheinbare 0,0032 Lei auf Wochensicht, das waren 0,09 Prozent. Am Montag kostete ein US-Dollar 3,2612 Lei.
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