Kronstadt - In seiner letzten Sitzung, verabschiedete der Stadtrat Kronstadt/Braşov das Konzept „Braşovia 2021“ als richtungsweisend für die Kandidatur der Stadt als europäische Kulturhauptstadt des Jahre 2021. Das Konzept umfasst neben dem Kulturleben und Kulturgut der Stadt auch andere Bereiche des Kreises Kronstadt, mit Schwerpunkt Kirchenburgen als Kulturerbe und die Veranstaltungen, die diese beherbergen. Beschlossen wurde ebenfalls die Bildung eines Sonderausschusses, der als Aufgabe die Ausarbeitung des Antrags haben wird. Bis Ende der 90er Jahre kamen vor allem Metropolen wie Paris, Madrid oder Berlin zum Zug. Zeitgleich mit der Einführung des Titels „Europäische Kulturhauptstadt“ fand ab 2000 ein Kurswechsel statt: Zum einen wurden auch kleinere Städte berücksichtigt, zum anderen ging die Entwicklung weg vom reinen Event und hin zu einem nachhaltigen Konzept für eine Stadt und die Region.
Diese Neuausrichtung bekräftigte die EU mit einem Beschluss im Jahre 2006, in dem erstmals klare Kriterien für die Bewerbung formuliert und ein transparentes Auswahlverfahren eingeführt wurden. Heute entscheidet eine unabhängige Expertenjury unter Beteiligung der Organe der EU sowie des jeweiligen Mitgliedstaates. An der 1985 begonnenen Aktion beteiligten sich anfangs fast nur Großstädte wie Athen, Berlin, Florenz oder Paris. Nach der EU-Erweiterung wurde das Konzept angepasst und funktioniert seit 2009 mit jeweils zwei Städten. Das Projekt beschränkt sich nicht auf ein Festivaljahr mit Veranstaltungen und großen Events und betrachtet Kultur nicht als Luxus. Die Grundidee, welche hinter dem EU-Konzept steht, ist, nachhaltige Veränderungen mit sich zu bringen und schließt dabei „alle wichtigen und entscheidenden Bereiche gesellschaftlichen Zusammenlebens wie Bildung, Migration, Arbeit, Leben, Wohnen, interreligiöser Dialog, interkultureller Dialog, Soziales und Sport“ ein, wie die Satzung des EU-Ausschusses lautet.
Diesen Anforderungen wird die Bewerbung Kronstadts gerecht werden müssen: „Im Mittelpunkt muss ein Thema stehen, das neue Fragen aufgreift, von europäischer Relevanz ist und zu dem die Stadt exemplarische und sinnlich erfahrbare Antworten zu geben fähig ist. Als Orientierung für die Themenfindung und die richtigen Fragen und Antworten in einem Bewerbungsprozess hat die EU wichtige Kriterien formuliert:
- der Beitrag der Stadt zur europäischen Kunst-und Geistesgeschichte;
- die Förderung kultureller Veranstaltungen von europaweiter Ausstrahlung und Anziehungskraft;
- die Förderung kreativen Schaffens;
- die Beteiligung der Bürger;
- die Nachhaltigkeit der Bewerbung;
- die mediale Verbreitung und touristische Wirkung der Bewerbung;
- die Förderung des internationalen Dialogs;
- die Herausstellung des historischen Erbes und der Lebensqualität der Stadt.“