Temeswar – Knapp ein Jahr nach seiner ersten Ausstellung in Rumänien und nachdem im Sommer seine großformatigen Graphiken in den Galerien des Bruckenthalmuseums in Hermannstadt zum 300. Jubiläum des Barons zu sehen waren, kann nun der gebürtige Temeswarer Bruno Maria Bradt seine Werke auch dem Temeswarer Publikum, also in seiner Heimatstadt, präsentieren. Den Raum dazu bietet die Kunstfakultät der Temeswarer West-Universität seit dem Wochenende und bis am 24. Oktober, in der Mansarde (Oituz-Str. 4). „Das Gedächtnis der Vergänglichkeit“ (Memoria trecerii) heißt die Ausstellung. Kuratorin Dr. Cristina Simion aus Nürnberg warb bei der Vernissage: „Bradt hat seine künstlerische Botschaft akribisch und kompromisslos aufgebaut. Er hat in seinem Leben harte Entscheidungen treffen müssen, was ihm jedoch eine unzensierte Ausdrucksfreiheit verschafft hat. Seine Künstlerkarriere verlangt ihm viel Arbeit und Kraft ab. Dafür ist sein Werk einmalig und nachhaltig, hat ein klares Konzept und hinterlässt durch seine Einfachheit einen grandiosen Eindruck. Bruno sucht und findet in jeder seiner Gestalten die Handschrift des Schöpfers selbst, zumal der christliche Glaube das Fundament im Leben dieses Mannes ist.“
Nebst den teils überlebensgroßen Werken, wie ein Fragment aus „Paule“, einige der Porträts aus „Die Zwölf“, das Familien-Triptychon und seinem jüngsten Werk „Die Hoffnung“ (Werke, die fast eine Autobiografie des Künstlers in Bildern sein können), umfasst die Temeswarer Ausstellung auch einige Skizzen, die dem Publikum einen Einblick in den künstlerischen Prozess Bradts und seiner Auffassung vom Zeichnen des menschlichen Körpers gewähren.