Im Sommer sind etwa 50 Prozent der Lyzeumsabsolventen in Rumänien bei der Abiturprüfung durchgefallen. Bei der Herbstprüfung fielen 80 Prozent der Kandidaten durch. Jugendliche ohne Perspektiven – das ist das schwache Ergebnis des diesjährigen Bakkalaureats.
Die Universitäten in Temeswar/Timişoara haben auf ein Wunder bei der zweiten Abiturprüfung gehofft, um so neue Kunden für die verschiedenen Abteilungen zu gewinnen.
Insgesamt 580 gebührenfreie Plätze gab es in diesem Jahr im Sommer an der „Victor -Babeş“-Medizin- und Pharmazeutik-Universität in Temeswar. Bereits an den ersten zwei Tagen der Einschreibung wurden 504 Anträge für die Aufnahme eingereicht und die Zahl der Interessenten stieg von Tag zu Tag.
Alle gebührenfreie Plätze wurden schon damals besetzt. In diesem Herbst sind noch 62 Plätze an der Hochschule für Zahnmedizin geblieben – alle gebührenpflichtig. Die Aufnahmeprüfung für die freien Plätze findet heute statt und besteht aus Tests mit der Auswahl der richtigen Antwort.
Freie Plätze sind nach der Aufnahme im Sommer auch an den anderen Temeswarer Universitäten übrig geblieben. Die Anfrage ist jedoch ziemlich niedrig, auch wenn an manchen Abteilungen noch gebührenfreie Plätze zur Verfügung stehen.
An der Universität für Landwirtschaftswissenschaften und Veterinärmedizin des Banats war das Angebot bei manchen Abteilungen größer als die Anfrage. An der Abteilung für Biologie innerhalb der Landwirtschaftshochschule haben sich bloß sechs Kandidaten eingeschrieben, wobei die Zahl der gebührenfreien Plätze 18 beträgt und die der gebührenpflichtigen 30.
Mehr Interesse zeigten die Absolventen für die Abteilung für Umweltingineurwesen, wo sich zwölf Kandidaten für die insgesamt vier gebührenfreien Plätzen beworben haben.
Auch die Fakultät für Gartenbau schaffte es nicht, mehr Interessenten bei der Herbstaufnahme heranzuziehen: Vier Absolventen haben sich für die sieben gebührenfreien Plätze beworben, die 13 gebührenpflichtigen kommen hier gar nicht mehr in Frage. Sehr gefragt ist die Abteilung für Landschaftsgestaltung. Bei dieser Fakultät gibt es keine gebührenfreien Plätze mehr, sondern nur 21 gebührenpflichtige.
Auch die Hochschule für Veterinärmedizin ist weiterhin gefragt. Acht neue Kandidaten haben sich im Herbst für die bloß zwei übriggebliebenen gebührenpflichtigen Plätze beworben. Bei keiner Fakultät wird eine Prüfung abgelegt, sondern die Aufnahme erfolgt auf Grund der vorgelegte Dokumentation.
Die Westuniversität in Temeswar hat für die Herbstaufnahme insgesamt 130 gebührenfreie und 560 gebührenpflichtige Plätze zur Verfügung gestellt. An der Temeswarer Technischen Universität „Politehnica“ sind im Sommer rund 1000 gebührenfreie Plätze geblieben.
Bis zu 1000 Plätze sind auch bei der privaten Universität „Tibiscus“ übrig geblieben. Bloß 300 sind derzeit belegt worden – „die Hälfte im Vergleich zum vergangenen Jahr“, sagt Cornel Harangu{, Rektor der privaten Universität. Die Einschreibungen gehen bei Tibiscus noch bis inklusive zum 29. September weiter. Die meist gefragten Abteilungen sind hier Informatik und Rechtswissenschaften.