Bukarest (ADZ) – Premierminister Marcel Ciolacu hat sich letzte Tage auf einer Konferenz einen Moment der Ehrlichkeit geleistet: Von den über 40 Milliarden Lei, die der Staat seit Jahresanfang in Autobahnen, Krankenhäuser und Schulen investierte, stamme ein Großteil aus europäischen Töpfen. Wenn sich also jemand im Fernsehen oder im Parlament oder auf der Straße aufregt, müssen wir klar antworten, dass Rumänien abstürzt, wenn es keinen Zugang zu den EU-Fonds gibt und EU-Reformen nicht umgesetzt werden, sagte Ciolacu. Der populistische Ansatz, „wobei man in Brüssel mit der Faust auf den Tisch schlägt“, um sich Gehör zu verschaffen, sei für niemanden sinnvoll und vor allem nicht für ein Volk wie das rumänische.
Bei Gesprächen im Rahmen der EU sei Rumänien oft in der Defensive gewesen, weil es seine Hausaufgaben nicht erledigt hatte. Rumänien habe seine eigenen Ziele nicht klar definiert und dann versucht, „zu reparieren, was wir selbst unterschrieben und der EU-Kommission versprochen hatten“, meinte der Regierungschef.