Mediasch - „ ... aber ich habe es zurück gebracht” ist die Ausstellung betitelt, die am Samstag, den 25. August, im Haus neben der Synagoge eröffnet wird. Die Exposition dokumentiert „Gegenstände, Wege, Geschichten”, die in diesem Sommer gesammelt und gestaltet worden sind. Die Vernissage findet um 18 Uhr statt. Im Anschluss bieten die Kantorin Svetlana Kundish und der Akkordeonspieler Patrick Farrell ab 19 Uhr in der Synagoge ein Konzert.
Die Ausstellung ist Teil des von der Forscherin Julie Dawson (Wien) zusammen mit dem Klausenburger Künstler Răzvan Anton und der Mediascherin Alexandra Toma im Rahmen eines aus EU-Horizons-2020-Mitteln geförderten Projektes im Rahmen des Programms „TRACES – Transmitting Contentious Cultural Heritages with the Arts”. Dieses Programm beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten des Umgangs mit schwierigem, konfliktbehaftetem Kulturerbe im heutigen Europa. Gefördert wurden Koproduktionen von Künstlern, Forschern und mit diesem Kulturerbe umgehende Personen. Veranstaltet wurden in Mediasch in den vergangenen beiden Sommern Ausstellungen und Worshops unter Verwendung von Gegenständen aus dem Archiv der jüdischen Gemeinde sowie deren Bibliothek und der Textilienkollektion.
Die Ausstellung dieses Sommers ist das Ergebnis eines sogenannten oral-history-Projektes, das sich an die heutigen und ehemaligen, d. h. aus Mediasch weggezogenen Bewohner, gerichtet hat. Sie waren aufgefordert worden über einen Gegenstand zu erzählen, den ihre Familie bei der Niederlassung in Mediasch mitgebracht hatten und bei der Auswanderung mitgenommen haben. Gesammelt worden sind acht dergleichen Geschichten über Familien, Reisen, Hindernisse, Abschiede und Rückkehr, die nun im Haus neben der Synagoge präsentiert werden. In Ergänzung sind Arbeiten des Künstlers Răzvan Anton (Universität für Kunst und Design sowie Pinselfabrik Klausenburg/Cluj-Napoca) zu sehen. Es handelt sich um Drucke aus der Serie „Fading Studies”, die im Hof des Hauses neben der Synagoge auf Papier in der Sonne gedruckt worden sind und von Gegenständen sowie Bildern aus dem Archiv der jüdischen Gemeinde ausgehen. Die Exposition wird auf unbestimmte Zeit geöffnet bleiben.