Ein vielfältiges Durcheinander an Lebensläufen sorgt Woche für Woche für massenhaft Gesprächsstoff, wenn in der Hauptstadt in der Bar „Energiea” (Strada Ion Brezoianu 4) der „Stammtisch” montag-abends zusammenkommt. Seit zwei Jahren begegnen sich dort Praktikanten, Studierende und Berufstätige aus Deutschland sowie Rumänen, die der deutschen Sprache mächtig sind oder sich für die deutsche Kultur interessieren. Die Teilnehmerzahl variiert wöchentlich von knapp zehn bis über 20 Personen und selbst Neugierige ohne Deutschkenntnisse fühlen sich dort wohl, denn zur Not gibt es noch Englisch oder jemanden, der auf Rumänisch übersetzen kann. Ausgeschrieben wird die Veranstaltung als Treffen für Schüler und Lehrer des Goethe-Instituts, die Beteiligung geht mittlerweile jedoch weit darüber hinaus.
Organisatorin Laura Regenbrecht (30) bietet die Teilnahme über die Facebookseite des Goethe-Instituts, das lehrgangsinterne virtuelle Lehrerzimmer und über Couchsurfing an. Gerade letzteres wirkt als Garant für ständig neue Gesichter um die Tische des „Energiea“. Auf der Internetplattform Couchsurfing können Durchreisende gratis Schlafmöglichkeiten finden, indem – meist junge – Menschen ihr Sofa als Schlafplatz für ein oder zwei Nächte dort anbieten. Die Leute, die also nur für sehr kurze Zeit in Bukarest verweilen und Couchsurfing nutzen, können dank des Stammtischs recht zügig Kontakt zu mehreren Menschen von hier und überall anderswo knüpfen. Der Stammtisch findet fast das ganze Jahr über statt, aber da das Goethe-Institut in den Sommermonaten geschlossen hat, ist im Juli und August kein Treffen. „Ich würde es dann ja gern privat weitermachen, bin aber im Sommer die meiste Zeit nicht hier”, erklärt Regenbrecht.
Laura Regenbrecht ist stellvertretend für das Goethe-Institut die Organisatorin dieses Stelldicheins. Sie arbeitet als Honorarlehrkraft für Deutsch beim Goethe-Institut in Bukarest. Vor zwei Jahren war sie noch beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) als Sprachassistentin an zwei Bukarester Universitäten tätig. Dort musste die Koblenzerin ein Projekt nach Wahl durchführen und entschied sich für den Stammtisch. Später erfuhr sie, dass das Goethe-Institut ebenfalls so ein Treffen veranstalte. Nach ihrem Wechsel zum Goethe-Institut vor eineinhalb Jahren übernahm sie dort die Organisation des Treffens. Weitere Informationen finden Sie auf der Facebook-Seite des Goethe Instituts Bukarest.