Die Kronstädter Transilvania-Universität hat nicht nur ein neues Logo, sondern auch einen neuen Slogan: „Lerne in der Mitte zu stehen!“ (Învaţă să fii în centru!). Die globalisierte Welt scheint mehr und mehr eine Mitte zu suchen, eine Mitte, an der man sich festhalten und orientieren kann. Als eine solche Mitte fungierten im Zeitraum zwischen dem 5. und 7. Oktober die Räumlichkeiten des Sergiu. T. Chiriacescu Gebäudes (Aula) der Kronstädter Universität, wo die IV. Jahrestagung des Regensburger Forschungszentrums DiMOS stattgefunden hat. Der Kronstädter Germanistikabteilung der Philologischen Fakultät kam dabei die Rolle als Partnerin und Gastgeberin dieser Tagung zu. Die Anregung dazu war bereits im Herbst 2016 von Prof. Dr. Hermann Scheuringer (Leiter des DiMOS) ausgegangen, so dass man gerne bereit war, als topographische und akademische Mitte zu agieren.
Rund 50 Germanistinnen und Germanisten aus Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Mazedonien, Slowenien, Ungarn, der Ukraine und aus Rumänien beteiligten sich an der Tagung, deren Hauptanliegen darin bestand, die unterschiedlichsten Aspekte der deutschen Sprache im mittel-, ost- und südosteuropäischen Raum sowohl aus historischer als auch aus gegenwärtiger Perspektive zu beleuchten.
Eröffnet wurde die Tagung mit einem stimmungsvollen musikalischen Präludium geboten von Elena (Violine) und Paul Cristian (Klavier). In den darauf folgenden Grußworten betonten die geladenen Honoratioren (der Dekan der Philologischen Fakultät, Doz. Dr. Adrian Lăcătuş, der Abgeordnete des Demokratischen Forums der Deutschen, Ovidiu Ganţ und der Kreisforumsvorsitzende Wolfgang Wittstock), sowie die Tagungsveranstalter, Prof. Dr. Hermann Scheuringer und Prof. Dr. Carmen E. Puchianu, den Stellenwert der deutschen Kultur und Sprache sowohl als Brücke zwischen Kulturen, als auch als Forschungsgegenstand der Germanistik, Letzteres unter nicht immer einfachen Gegebenheiten an den unterschiedlichen Bildungsinstitutionen.
Die Arbeiten im Plenum und in Sektionen boten dem anwesenden Publikum eine überaus interessante Vielfalt an Forschungsansätzen und -themen. Das Grós der vorgestellten Vorträge befasste sich mit Fragen der Sprachwissenschaft, sowie mit der Vermittlung des Deutschen als Zweit- und/oder Fremdsprache und den damit verbundenen Schwierigkeiten an Schulen und Universitäten in Ost- und Südosteuropa. Die anschließenden Diskussionen ergänzten den akademischen Austausch und setzten mitunter auch notwendige kritische Akzente.
Ergänzt wurde das Tagungsprogramm mit dem Auftritt des deutschsprachigen Theaterensembles Duo Bastet („Das neue Stück“) und der Teilnahme an der vom Ortsforum Kronstadt veranstalteten Geselligkeit in der ältesten Stadtgemeinde von Kronstadt (Bartholomä). Auf diese Weise konnten die ausländischen Gäste über den fachlichen Austausch auch einen authentischen Eindruck von der einheimischen deutschsprachigen Minderheit gewinnen.