Sathmar - Unter dem Motto „Kultur bereichert das Leben!“ wurde am 26. November der „Deutsche Kulturabend“ in Sathmar/Satu Mare veranstaltet. Das Event fand in der Dinu-Lipatti-Philharmonie statt. Mit ihrer Teilnahme ehrten die Veranstaltung Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des DFDR, Radu Bud, Präfekt des Kreises Sathmar, Doina Feher und Adrian Albu, Vizebürgermeister der Stadt Sathmar sowie Vorstandsmitglieder der Deutschen Foren in Nordsiebenbürgen.
Eröffnet wurde der Deutsche Kulturabend vom Schwäbischen Männerchor Großkarol/Carei-Petrifeld-Sathmar mit dem Heimatlied der Sathmarer Schwaben, das auch von vielen Zuschauern mitgesungen wurde. Als Moderatorin des Abends begrüßte das Publikum Christel Ungar }opescu, Chefredakteurin der deutschen Sendung „Akzente“ und lud Landesvorsitzenden Paul Jürgen Porr, Johann Forstenheizler, Ehrenvorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen sowie Josef Hölzli, Vorsitzender des DFD Nordsiebenbürgen und Maria Reiz, Leiterin des Johann-Ettinger- Lyzeums auf die Bühne. Dr. Porr überreichte Johann Forstenheizler die Auszeichnung „Ehrennadel des DFDR“ im Namen des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien für seine langjährige gewissenhafte Arbeit als Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen im Dienste seiner Landsleute. Die Laudatio hielt Josef Hölzli, Vorsitzender des DFD Nordsiebenbürgen.
Johann Forstenheizler wurde am 26. April 1941 als fünftes von sechs Kindern einer Bauernfamilie in Erdeed/Ardud geboren, wuchs aber im benachbarten Dorf Sagas/Răteşti auf. Hier verbrachte er seine Kindheit und die Jugendjahre, erlebte Jahre harter Schicksalsschläge als Folge der Deportation des Vaters und des ältesten Bruders in die Arbeitslager der ehemaligen Sowjetunion im Januar 1945. Seine Muttersprache war Schwäbisch, erst im Gymnasium in Sathmar lernte er die deutsche Sprache. Zwischen 1959 und1964 war Johann Forstenheizler Student an der Philologischen Fakultät der Universität Babeş-Bolyai in Klausenburg,wo er Deutsch als Hauptfach und Ungarisch als Nebenfach studierte. Nach Abschluss der Hochschule wirkte er zuerst als Lehrer für Ungarisch, dann ab 1968 Jahrzehnte lang als Deutschlehrer in der Schule der Gemeinde Stanislau/Sanislău bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001. Zwischen 1973 und1984 war er auch stellvertretender Schulleiter. Im März 1990 ließ er sich in das deutsche Forum von Stanislau einschreiben, dessen stellvertretender Vorsitzender er bis 1994 war. Im Oktober 1994 wurde er zum Kreisvorsitzenden des DFD Sathmar gewählt und er blieb in diesem Amt bis 2014. Nach dem Tod des Regionalvorsitzenden Johann Schwartz wurde er zum Vorsitzenden des Regionalforums Nordsiebenbürgen gewählt. Dieses Amt übte er bis zum 31. Oktober 2016 aus
Johann Forstenheizler bedankte sich sichtlich berührt über die hohe Auszeichnung des Landesforums und die würdigenden Worte und sprach seine ehrenamtliche Unterstützung dem Deutschen Forums weiterhin zu.
Das Programm des Kulturabends beinhaltete sowohl klassische als auch Volksmusik, Volkstänze, Theaterszenen und zwei Buchvorstellungen. Der Violinist, Rudolf Fátyol, Direktor der Philharmonie in Sathmar, spielte deutsche Musikstücke, begleitet am Klavier von Mihály Duffek. Schüler des Ettinger-Lyzeums und Jugendliche der Deutschen Jugendorganisation Sathmar Gemeinsam tanzten schwäbische Volkstänze, begleitet vom Akkordeon-Duo (Johann Vezer und Stefan Egeli). Ebenfalls Schüler des Johann-Ettinger -Lyzeums spielten Kurzgeschichten aus der Nachkriegszeit vor und Camelia Docea aus Temeswar sang Lieder von Robert Schumann in Klavierbegleitung von Adriana Dogariu.
Während des Kulturabends wurden auch zwei Bücher präsentiert. Walter Übelhart, Vorsitzender des Regionalforums Maramuresch, stellte sein Buch „In Shakespeares Schatten“, einen historischen Roman aus Siebenbürgen, vor. Der Roman wurde auf der Bühne von dem Schriftsteller Marian Ilea gewürdigt. Christel Ungar Ţopescu präsentierte ihren jüngsten Lyrikband „Rot“, der von Beatrice Ungar ins Rumänisch übersetzt wurde. Im Foyer der Philharmonie konnte man die Ausstellung von Klaus Fabritius „Ein Tag in Hamburg“ besichtigen.