Die Rumänische Aufsichtsbehörde für audio-visuelle Medien CNA verpflichtet den Kabel-Programmanbieter RDS innerhalb von 30 Tagen den Arader Fernsehsender West TV in sein digital ausgestrahltes Programm aufzunehmen. Derzeit ist der Sender in nur in den RDS-Programmen zu sehen, die mit analoger Technik übertragen werden. Hinweise aus der Bevölkerung haben zu einer Reaktion in Arad (DFDA) geführt. Das Demokratische Forum der Deutschen in Arad gehörte zur Gruppe jener, die auf die Unzulänglichkeit bei den Übertragungen hingewiesen hatten. Als regionaler Sender sind die Kabelanbieter verpflichtet, diesen über das „must carry“-Prinzip in ihr Angebot aufzunehmen.
Die Arader Bürger, der Reisewaggonbauer Astra Vagoane, der die Lizenz für den Fernsehsender besitzt, das DFDA sowie die Gesellschaft Tristar haben sich gegen die Ungerechtigkeit aufgelehnt, mit der sie bei der Übertragung von West TV konfrontiert werden. Die Tatsache, dass die Ausstrahlung im digitalen System nicht möglich ist, sei darauf zurückzuführen, dass der Arader TV Sender nicht über die notwendige Technik verfügt, um digital ausgestrahlt zu werden, sagte der RDS-Vertreter Lucian Mihai vor der Aufsichtsbehörde. Diese ließ sich jedoch von solchen Argumenten nicht beirren und forderte die Ausstrahlung auch digital. Nicht zuletzt heißt es in der Chefetage von West TV, dass der Sender auf Geheiß des Kabelanbieters die notwendigen Ausstattungen gekauft habe, doch die Aufnahme in das Digitalprogramm sei trotzdem nicht erfolgt.
Der Direktor von West TV, Ando Andrei, wies darauf hin, dass die Nicht-Digitale-Ausstrahlung für den Sender „ein großer Verlust in der Beziehung zu den Zuschauern bedeutet“. Er sagte auch, dass es eine Zumutung sei, die Nutzer zu verpflichten, von einem System ins andere überzuwechseln; wohlgemerkt: insofern sie die Technologie dazu besitzen. Noch mehr, der auf Kultur und Minderheiten fokussierte Sender habe die Absicht, zu einem grenzüberschreitenden Sender zu werden. „Wir werden in Serbien empfangen, beabsichtigen, uns in Ungarn zu etablieren und sogar in Richtung Ukraine zu gehen“, sagt der Aktionär Valeriu Blidar.