In der Reihe der dem Europatag gewidmeten Festlichkeiten fand am Stichtag, dem 9. Mai, im Restaurant „Casa Hirscher“ erstmals ein Kronstädter „Cafe d’Europe“ statt – eine Veranstaltung die das „Institut der Regionen Europas“ (IRE) bereits 2006 initiiert hatte. Die eingeladenen hohen Gäste waren bereit, einem jungen Publikum, bestehend aus Schülern der besten Kronstädter Gymnasien („Şaguna“, „Meşota“, „Unirea“, „Honterus“) über das vereinte Europa, seine Rolle heute und in Zukunft mit allen damit verbundenen Chancen und Herausforderungen zu sprechen, auf Fragen zu antworten.
IRE-Präsident Prof.Dr. Franz Schausberger, der Botschafter Österreichs in Rumänien, Dr. Michael Schwarzinger (Kronstädter Ehrenbürger!), die EU-Parlamentarier Renate Weber (PNL) und Iuliu Winkler (UDMR), der ehemalige EU-Parlamentarier Dragoş David (PDL) sowie Arnulf Gressel von der österreichischen Handelskammer fanden ein aufmerksames Publikum vor das sich aber dann dennoch nur zaghaft mit Fragen an die prominenten Gäste heranwagte. Nach der Begrüßung durch Christian Macedonschi, stellvertretender Vorsitzender des Stadtforums Kronstadt und in der Moderation unseres Kollegen Hans Butmaloiu wurden einige Grundüberlegungen zum europäischen Projekt geäußert.
Es sei ein nicht abgeschlossenes Projekt dessen zukünftiger Weg direkt mit den Europawahlen in Verbindung steht, unterstrich Prof. Schausberger. Er plädierte für eine möglichst große Wahlbeteiligung und forderte die Jugendlichen auf, in Rumänien, wie in Österreich, eine Wahlberechtigung ab 16 Jahre zu fordern. Es sei inakzeptabel, den EU-Wahlen fernzubleiben während in Kiew Jugendliche mit der EU-Flagge in den Händen ihr Leben riskierten. Botschafter Schwarzinger unterstrich, dass die EU-Parlamentarier zwar als Politiker in verschiedenen Parteien agieren aber dennoch Vertreter der Bürger, nicht der Regierung ihrer Länder sind. Sie verteidigen die Interessen ihres Landes („der erste Reflex“), wirken aber auch in Richtung eines starken demokratischen Europas in einer globalisierten Welt und Wirtschaft.
Die rumänischen EU-Parlamentarier zeigten die Vorteile die die Jugend in der EU wahrnehmen sollten – die Möglichkeit im Ausland zu studieren und Studienbörsen über „Erasmus Plus“ zu erhalten, die Reisefreiheit, die vielfältigen Kontakte die sich ergeben. Angesprochen wurde auch die EU-Zukunft, die von Beschlüssen bei Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs zu verstärkten Kompetenzen des EU-Parlaments als Garant eines bürgernahen Europas führen sollten, ein Europa, das eher als ein Europa der Regionen zu gestalten sei als ein Staatenbund.
Die Jugend ist die Zukunft und das Potenzial Europas. Sie für den europäischen Gedanken zu interessieren und zu gewinnen ist entscheidend; die Gelegenheit EU-Parlamentarier, Diplomaten und Politiker „live“ zu sehen und zu sprechen, wurde nun in Kronstadt, dank IRE, Wirklichkeit.