Die PSD revanchiert sich

Chefin der PSD-Frauenorganisation auf Chefposten

Reschitza - „Ja, ja, mit dieser Gesundheitsversicherungskasse gibt es viele Probleme“, seufzte ein Blogger sofort nach Bekanntgabe des Namens der neuen Leiterin von CAS Karasch-Severin, „und jetzt kommt noch ein zusätzliches hinzu!“ Seit Montag dieser Woche ist Tudoriţa Nicula, die im Dezember 2012 im letzten Augenblick von der Kandidatenliste der PSD gestrichene und mit dem seinerzeitigen stellvertretenden Generalschulinspektor Ioan Benga ersetzte PSD-Frontfrau, auf dem gutbezahlten Posten an der Spitze der Krankenversicherung, als „Präsidentin-Generaldirektorin“ von CAS Caraş-Severin.
Den Medien wurde versichert, dass Tudoriţa Nicula „aufgrund der Stellenausschreibung und der zwei Prüfungen des Besetzungswettbewerbs der Nationalen Gesundheitsversicherungskasse vom 23. bis 25. Januar 2013“, den sie gut bestanden habe, ins Amt gelangt ist. Als erste Maßnahme berief sie eine Sitzung ein, in deren Rahmen sie alle Verantwortungsträger aufforderte, die Probleme ihrer Dienststelle darzulegen, „damit ich mich vertraut machen kann mit den brennenden Problemen dieser Institution“.

„Ich komme mit dem großen Wunsch, zusammen mit dem erfahrenen Personal dieser Institution diese anstehenden Fragen anzupacken“, erklärte Frau Nicula, die seinerzeit knapp vor den Parlamentswahlen viel Sympathie- und Mitleidskapital auf sich vereinte, als ihre Partei so schnöde mit ihr umgegangen war. „Wir leiden unter chronischer Unterfinanzierung“, erklärte sie die Situation bei CAS, „aber wir leben alle in der Hoffnung, dass unsere Regierung für das gesamte System Verständnis aufbringen und Finanzierungen eröffnen wird. Wir werden versuchen, gradzubiegen, was geradegebogen werden muss, die guten Dinge weiterzuführen und möglichst den Zufriedenheitsgrad der Patienten zu steigern.“

Eine erste gute Nachricht komme aus dem umstrittenen Bereich der Ausgabe der „elektronischen Rezepte“. „In diesem Segment ist alles perfekt, hat man mir berichtet, und sogar in den Krankenhäusern funktioniert es schon besser, vor allem im Notfallkrankenhaus des Verwaltungskreises in Reschitza. Dort werden alle Rezepte online geschrieben und landen direkt in der Krankenhausapotheke und bei uns in der Versicherungskasse. So haben entlassene Patienten anschließend weniger Probleme“, zitierte sie den Chefarzt der Gesundheitsversicherungskasse Karasch-Severin, Dr.Laurenţiu Mărţuică. Wir erinnern daran, dass Tudoriţa Nicula 2008 für knapp zwei Jahre der Rentenkasse Karasch-Severin vorstand, wo ihr Vorgänger zwecks Postenfreigabe mit fadenscheiniger Begründung abgesetzt wurde, sich den Posten per Gerichtsbeschluss zurückkämpfte, kurz darauf aber nach Bukarest befördert wurde und so trotzdem den Posten freimachen musste.