Die Ausstellung „Sigmar Polke – Musik ungeklärter Herkunft“ des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) wurde vergangenen Donnerstag um 18 Uhr im Barocksaal des Kunstmuseums Temeswar/Timişoara eröffnet. Sie wird bis zum 2. März 2014 im Kunstmuseum zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet sein. Im Rahmen der Ausstellung werden auch verschiedene Veranstaltungen stattfinden.
Zur Ausstellungseröffnung hielten die Temeswarer Kunstkritikerin Ileana Pintilie und die ifa-Referentin Wiebke Trunk Vorträge über Sigmar Polke und sein Werk. Zusammen mit dem ifa und dem Deutschen Kulturzentrum wurden in Temeswar bereits mehrere Ausstellungen gezeigt. In der aktuellen Werkschau werden nun 40 Gouachen des bedeutenden deutschen Malers, Grafikers und Fotokünstlers Sigmar Polke präsentiert.
Doch wer ist eigentlich Sigmar Polke und wieso wurden seine Werke gerade nach Temeswar geschickt? Das ifa sieht eine seiner Aufgaben in der Vermittlung deutscher Kunst im Ausland. „Das Institut für Auslandsbeziehungen stellt Touren von Künstlerinnen und Künstlern zusammen, die in Deutschland gelebt haben“, erklärt Wiebke Trunk, die als Referentin des ifa die Ausstellung begleitete.
Eine dieser Wanderausstellungen beinhaltet die 40 Werke des bedeutetenden deutschen Gegenwartskünstlers, die nun in Temeswar zu sehen sind. Wie Wiebke Trunk in ihrem Vortrag darlegte, sind die Bilder von Polke nicht jedem sofort zugänglich. Das liege vor allem daran, dass Polke den Kunstbegriff auf den Kopf stelle. „Die Idee davon, was Kunst ist, möchte er öffnen“, erklärt die ifa-Referentin. Er wende sich gegen Formen von Bildproduktion, die einzig und allein gelten. Mit seiner Kritik am herrschenden Kunstverständnis und seinem ironischen Umgang mit den Inhalten ist Polke auch politisch zu verstehen. In den Werken der Ausstellung hat Polke ganz verschiedene Techniken eingesetzt. Dazu gehört auch das zufällige Fließen und Tropfen von Farben.
Wiebke Trunk erläutert, Polkes Werke seien somit halb gewollt, halb Zufall. Für sein Schaffen erhielt Sigmar Polke bedeutende Auszeichnungen. Im Jahr 2000 erhielt er den Goslarer Kaiserring - die höchste Auszeichnung, die in Deutschland für zeitgenössische Kunst vergeben wird.