Bukarest (ADZ) - In dem beim Obersten Gericht anhängigen Prozess um die von PSD-Chef Liviu Dragnea als Ex-Kreisratsvorsitzender von Teleorman angeordnete Scheinbeschäftigung zweier PSD-Mitarbeiterinnen beim lokalen Kinderschutz hat sich am Dienstag ein vierter Mitangeklagter schuldig bekannt, nachdem davor schon die beiden Frauen und ein leitender Beamter des Kreisrates Teleorman auf schuldig plädiert hatten. Der vorbestrafte Politiker sowie dessen Ex-Frau und frühere Leiterin des Kinderschutzes Teleorman, Bombonica Prodana, denen die DNA Amtsmissbrauch und Unterlagenfälschung zur Last legt, plädieren indes auf unschuldig. Besonders für Dragnea steht diesmal alles auf dem Spiel: Da er bereits zu einer zur Bewährung ausgesetzten Haftstrafe verurteilt wurde, kann sein Urteil nur noch Freispruch oder Knast lauten. Dragneas Ex-Frau beantragte daher am Dienstag ein Einschalten des Verfassungsgerichts – die Verfassungshüter mögen zuerst die von ihnen bereits verfügte Schadensschwelle festlegen, unter der Amtsmissbrauch nicht mehr strafrechtlich geahndet werden soll. Die Höchstinstanz gab dem Antrag Prodanas statt – womit sich nun auch der Prozess erheblich in die Länge ziehen dürfte. Die nächste Gerichtsverhandlung steht zwar schon kommenden Monat an, doch wird die Instanz ihr Urteil wohl kaum vor einem einschlägigen Befund des Verfassungsgerichts fällen.