Große Körperflächen sind gerötet, die Haut juckt und schuppt. Das Kind kratzt sich blutig, schreit nächtelang durch, niemand kann mehr schlafen – der pure Horror. Psoriasis heißt der Dämon, der nicht selten Väter aus dem Haus treibt, junge Familien zerbrechen lässt. Eine Krankheit, bei der sich das Immunsystem aggressiv gegen den eigenen Körper richtet. Immer häufiger sind davon schon die Kleinsten betroffen, sechs Monate alte Säuglinge, deren Abwehrsystem von Anbeginn an Amok läuft. Doch dies ist nur eine von vielen Allergie- und Umweltkrankheiten, die das Leben in seiner Qualität schwer beeinträchtigen, in manchen Fällen sogar bedrohen: atopische Dermatitis, auch Neurodermitis genannt, Reizdarmsyndrom oder allergisches Asthma, Lupus oder Sklerodermie. Die Liste der Krankheiten mit den kryptischen Namen ist lang, die Ursachen in all ihrer Komplexität viel zu wenig bekannt. Die Diagnose jedoch kommt meist einem Urteil gleich: lebenslänglich. Ihr folgt eine Odyssee durch Arztpraxen und Kliniken, geprägt von Teilerfolgen, Rückfällen und Folgekrankheiten durch die schweren Nebenwirkungen der pauschal verabreichten Entzündungshemmer, Zytostatika oder das Immunsystem unterdrückenden Substanzen. Selten jedoch Heilung, denn dafür müsste man sich endlich auf Bekämpfung der Ursachen konzentrieren, und nicht nur der Symptome...
Die Zeit drängt, denn Experten rechnen mit einer explosiven Zunahme solcher Fälle. „Allein 30 Millionen Allergiker gibt es derzeit in Deutschland“, alarmiert Dr. John G. Ionescu, der aus Rumänien stammende Biochemiker und Immunologe, der in Neukirchen seit über 25 Jahren eine Spezialklinik für Allergie- und Umwelterkrankungen betreibt. „Eine unglaubliche Zahl bei knapp 82 Millionen Einwohnern“, fügt er hinzu und warnt zugleich: „In den nächsten 10 bis 15 Jahren rechnet man mit 50 Millionen Fällen“. Er selbst gilt als Pionier auf dem Gebiet eines ursachenbasierten Therapieansatzes. Dies bedeutet, keine Cortisonpräparate oder andere Entzündungshemmer, keine zellstabilisierenden oder das Immunsystem unterdrückenden Substanzen und keine Bestrahlungen. Statt dessen akribische Ursachenforschung und eine speziell auf den Patienten abgestimmte Therapie, in deren Zentrum eine personalisierte Diät steht. Wunderheilungen kann auch er nicht bewirken, doch dauerhafte Symptomfreiheit und das Gefühl, seinen Zustand unter Kontrolle zu haben, ist mehr als ein Geschenk für verzweifelte Patienten und Eltern. Seine Vorher-Nachher Bilder, vorgeführt am zweiten Kongress für integrative Medizin in Bukarest (siehe ADZ-Bericht vom 1. November: „Der Beginn einer glücklichen Fusion“) zeigen Säuglinge, hochentzündet vom Mund bis zum Anus, die mit glatter Pfirsichhaut entlassen werden. Und mit vielen Tipps für die Eltern: Stutenmilch, Heidelbeeren, Gemüsesaft - nur ja kein Zucker. Klingt das nicht viel zu einfach?
Nahrungsmittel als Schalter für Gene
Tatsächlich steckt hinter den leicht zu befolgenden Ernährungstipps jahrelange akribische Forschungsarbeit (siehe www.spezialklinik-neukirchen.de, Fachveröffentlichungen für Ärzte zum Download). Doch der Grund für die Wirkung bestimmter Nahrungsmittel auf den weiteren Verlauf dieser Krankheiten ist leicht zu erklären, denn allen allergischen Erkrankungen liegen dieselben Entzündungsprozesse zugrunde, die von etwa 300 Genen vermittelt werden, erklärt Dr. Ionescu. Im Klartext bedeutet das, dass diese Gene Stoffe produzieren, die Entzündungen auslösen und damit für die scheußlichen Symptome verantwortlich sind. Beim gesunden Menschen sind sie inaktiv, es sei denn, in der Zelle entstehen vermehrt freie Radikale – durch Infektion, Strahlung oder andere Prozesse – welche die Gene anschalten. Hinter jeder Entzündung, egal welcher Natur, stecken also letztlich freie Radikale, erklärt Dr. Ionescu. Genau hier liegt der Schlüssel für Diagnose und Therapie: Man misst das Niveau der freien Radikale in den weißen Blutzellen vor und nach der Einnahme bestimmter Testmahlzeiten und identifiziert auf diese Weise die Allergieauslöser, die anschließend aus der Diät eliminiert werden.
Neben diesen gibt es außerdem eine Reihe an Lebensmitteln, die freie Radikale neutralisieren. Diese als Antioxidantien bekannten Stoffe sollte man bevorzugt verzehren. Stutenmilch, so Dr. Ionescus Rat, schützt bei täglicher morgendlicher Einnahme 24 Stunden lang vor Schäden durch Radikale – allerdings nur, wenn sie nicht in Kombination mit Zucker verabreicht wird. Auch Heidelbeer- oder Grapefruchtsaft sind nachweislich starke Radikalfänger. Auf der Basis solcher Erkenntnisse wurde eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln entwickelt, die wegen ihrer Antioxidationswirkung zum Schutz vor allerlei Krankheiten beitragen, die durch freie Radikale ausgelöst werden, einschließlich Krebs. Nutrigenetik nennt sich diese relativ neue Wissenschaft, die sich mit dem direkten Einfluss von Lebensmitteln auf Gene befasst. Nahrung hat also einen starken Einfluss auf Allergiesymptome – selbst dann, wenn gar keine Nahrungsmittelallergie vorliegt, zum Beispiel beim Reizdarmsyndrom und beim atopischen Ekzem.
So lässt sich bereits nach drei Wochen Therapie – durch Diät, aber auch Infusionen, denn viele Patienten können wegen einer gestörten Darmflora die Stoffe gar nicht richtig verwerten – eine 80 prozentige Stilllegung der Entzündungsgene nachweisen, erklärt Dr. Ionescu. Ausreichend, um den Patienten beschwerdefrei zu machen. Der wissenschaftliche Nachweis der Gen-Deaktivierung erfolgt hingegen mithilfe eines biologischen Mikrochips, der alle am Entzündungsprozess beteiligten Gene (als DNA-Abschnitte) enthält. Sind diese Gene auch im Körper aktiviert, produzieren sie fortlaufend komplementäre Kopien (mRNA) ihrer selbst, die als Baupläne für entzündungsauslösende Eiweiße (sog. inflammatorische Zytokine) fungieren. Im Mikrochip binden sich die mRNA Kopien aus dem Blut des Patienten an die dort vorhandenen DNA-Abschnitte und lösen ein elektrisches Signal aus, dessen Stärke die Genaktivität anzeigt. Auch für Krebsgene gibt es solche Mikroarrays, doch in der Neukirchener Spezialklinik werden sie bisher nur für Forschungszwecke verwendet.
Drei zwingende Faktoren als Allergieauslöser
Bisher war nur von Identifikation und Elimination allergieauslösender Nahrungsmittel die Rede, doch dies ist nur ein Teil der Therapie. Denn tatsächlich treffen stets drei Faktoren zusammen, die Allergiesymptome bewirken können: das Allergen selbst, ein im Körper vorhandener chronischer Entzündungsprozess und die Ansammlung von Toxinen. Sind alle Auslöser vorhanden, hängt die Entstehung einer Allergie immer noch von der Fähigkeit des Körpers zur Eliminierung von Toxinen ab. Wenn diese aufgrund eines Enzymdefektes oder einer genetischen Vorbelastung gestört ist, ist der Ausbruch einer Allergie umso wahrscheinlicher. Für die richtige Therapie ist es daher unumgänglich, auch die Entzündungsherde zu lokalisieren, zu beseitigen und den Körper zu entgiften.
Bei Säuglingen mit Allergien oder atopischem Ekzem beginnt die Prädisposition bereits im Mutterleib. Keime aus einer gestörten Scheidenflora der Mutter – durch bakterielle Infektionen oder Pilzerkrankungen nach Antibiotika-Behandlungen – werden bei der Geburt auf das Kind übertragen. Als Folge kann sich die Darmflora des Kindes von Anfang an nicht richtig ausbilden, man findet zu wenig „gute“ Milchsäurebakterien, statt dessen Fremdbakterien und Pilze. Und doch kümmert sich kaum ein Arzt in Deutschland um die Sanierung der Geburtswege als vorbeugende Maßnahme. Massive Aufklärung fordert Dr. Ionescu daher in medizinischen Kreisen, denn jedes dritte allergische Kind in Deutschland hat seine Erkrankung von Geburt an. Dysbiose im Darm ist nicht nur eine der Hauptursachen bei der Allergienentstehung, sondern schlägt sich generell gerne auf der Haut nieder – auch schwere Aknefälle und atopische Ekzeme sprechen daher auf eine Sanierung der Darmflora positiv an.
Auch Toxine als dritter Allergieauslöser – Schwermetalle, Organchlorverbindungen aus Holzschutzmitteln, Pestizide, Insektizide, Gifte aus Zigaretten – gelangen häufig schon über Nabelschnur oder Muttermilch ins Kind. Aufsehenerregende Forschungen zeigen: An abortierten Föten wurden hohe Quecksilberansammlungen im Gehirn nachgewiesen, direkt proportional zur Anzahl der Amalgamplomben der Mutter. Zahnärztliche Arbeiten an den Plomben sollten daher vor und während der Schwangerschaft vermieden werden. Selbst Autismus ist auf eine neurotoxische Wirkung des Schwermetalls zurückzuführen, klärt Dr. Ionescu auf. Autistische Kinder wurden schon im Mutterleib vergiftet!
Mit seinen revolutionären Methoden rennt Dr. Ionescu ausgerechnet in Rumänien offene Türen ein. Zusammen mit dem PMI (Föderation der Unternehmen für integrative Medizin) ist für 2013 die Einführung einer Vorlesungsreihe an der medizinischen Universität Bukarest geplant. Damit sollen Medizinstudenten sensibilisiert und mit ganzheitlichen Behandlungsmethoden vertraut gemacht werden. Aber auch deutsche Krankenkassen haben längst erkannt, dass die Kausaltherapie der Neukirchener Spezialklinik langfristig günstiger ist als lebenslängliche Symptombekämpfung und erstatten die Kosten.
Allergien, Krebs und Hautalterung – alles hängt zusammen
Die Grundlage des Behandlungskonzeptes in der Neukirchener Spezialklinik ist ein aufwändiges Diagnosesystem. Neben umweltanalytischen Tests zur Ansammlung von Giften, Funktionstests zur Entgiftungsfähigkeit des Körpers, mikrobiologischer Diagnostik der Darmflora, der Messung von freien Radikalen als Folge von Nahrungs- und Inhalationsallergenen und der Auswertung der Immunfunktion gibt es eine weite Palette an Spezialtests, die Störungen im Stoffwechsel aufdecken. Eine Therapie zielt nicht nur auf die Behandlung der akuten Erkrankung ab, sondern wirkt sich auch auf die Verhinderung weiterer Krankheiten – darunter auch Krebs – positiv aus. Denn obwohl es keinen direkten Zusammenhang zwischen Allergien und Krebs gibt, existieren gemeinsame Risikofaktoren. Zum einen werden chronische Entzündungen auch als mögliche Ursache für die Krebsentstehung betrachtet. Dasselbe gilt laut Dr. Ionescu für die Ansammlung von Umweltgiften. „Krebs beruht ganz klar auf Vergiftung“, klärt der Mediziner auf und zitiert hierzu eine bahnbrechende Arbeit, die für weltweites Aufsehen sorgte: der erste Nachweis einer signifikanten Ansammlung von Schwer- und Übergangsmetallen direkt im Tumorgewebe von Brustkrebs. So muss es nicht verwundern, dass seine Allergietherapie – die Infusionen, die zur Stilllegung von Allergiegenen und Entgiftung verabreicht werden – gleichzeitig nachweislich Anti-Krebsgene aktiviert.
Erstaunlicher Nebeneffekt einiger Therapien war auch, dass viele der symptomfrei entlassenen Patienten zurückkehrten, um die Cremes, die zur äußeren Unterstützung der inneren Heilungsprozesse verabreicht wurden, weiterhin zu erwerben. Warum wohl, rätselte der Professor anfangs mit Blick auf die glatten, schönen Gesichter. Des Rätsels Lösung? Die Patienten waren begeistert von dem Nebeneffekt der Salben, die ihre Fältchen und Falten sichtbar gemindert hatten. Heute bietet Dr. Ionescu deshalb auch eine spezielle Pflegeserie für alternde Haut an (in Rumänien unter www.energy-cosmetic.ro), deren Wirkung im Visioscan bewiesen ist. Da die Schönheit aus der Tube die Haut zur Eigenproduktion von Collagen und Elastin anregt, wirkt sie außerdem nachhaltiger als Cremes, die diese Stoffe nur von außen zuführen.
Der Blick hinter die Kulissen der Zellen lohnt sich – so mühsam er in Anbetracht der überwältigenden Vielzahl an biochemischen Kreisläufen, Genen und Substanzen, die diese an- und abschalten, stärken oder schwächen, auch erscheinen mag – weil auf zellulärem Niveau alles mit allem zusammenhängt. Gründliche Ursachenforschung und eine gezielte, nachhaltige Korrektur eines entgleisten Stoffwechsels, statt händeweise Medikamente gegen Symptome zu verteilen und dabei neue zu generieren, sollte kein Luxus sein. Sie ist Wissenschaft auf höchstem Niveau.