Temeswar - Eine provozierende Theaterproduktion aus Berlin wird das Temeswarer Publikum heute im Rahmen des Europäischen Theaterfestivals EUROTHALIA im DSTT zu sehen bekommen: „I love I“ nennt sich das Tanztheaterstück von Modjgan Hashemian, eine Produktion des Ballhauses Naunynstraße Berlin (Deutschland), das um 20 Uhr, im Saal des DSTT dargeboten wird. Diese Erstproduktion, gefördert durch die Einzelprojektförderung des Landes Berlin, ist eine Vorstellung in englischer Sprache, die ins Deutsche und Rumänische übersetzt wird. Für die Produktionsleitung zeichnet Sylvia Erse Keller. Es tanzen Shiran Eliaserov, Kaveh Ghaemi, Michael Shapira und Maryam Zaree. Im Mittelpunkt stehen die langjährigen wie aktuellen konfliktreichen Beziehungen zwischen dem Iran und Israel.
Nach den Tanzstücken „Move in patterns“, „Don’t move” und „In motion“ beschäftigt sich der gebürtige Iraner Modjgan Hashemian in „I love I“ mit Fragen, die über die Identität als Deutsche mit iranischen Wurzeln und das Geschehen im Iran hinausgehen. Trotz des offiziell propagierten Feindbildes zwischen den Staaten Iran und Israel suchen Iraner und Israelis über soziale Netzwerke den Kontakt. In Gruppen, die sich „Israel loves Iran“ und „Iran loves Israel“ nennen, offenbaren sie sich scheinbar naiv ihre Liebe und teilen ihre Ängste. In der Inszenierung „I love I“ durchdringen sich die Perspektiven des deutsch-iranisch-israelischen Ensembles. Ertappt bei den eigenen Vorurteilen, führen sie die Klischees ad absurdum und ergründen die politischen Verstrickungen hinter dem Konflikt.