Schäßburg - Ein nächstes gemeinsames Projekt des Joseph-Haltrich-Lyzeums (Bergschule) in Schäßburg/Sighişoara mit dem Marion-Dönhoff-Gymnasium in Mölln (Schleswig-Holstein) wurde zu Wochenbeginn in Schäßburg vorbereitet. Die beiden Schulen haben bereits zwei Projekte gemeinsam erfolgreich durchgeführt.
Diesmal handelt es sich um das Erstellen von GPS-Bildungsrouten. Ähnlich wie zum Beispiel bei Stadtrallyes sollen nun „Schätze“ ausgemacht werden, die die Austauschschüler nicht mehr anhand von Karten, sondern mit dem GPS finden. Das Projekt läuft über zwei Jahre, Projektabschluss wird im November 2013 sein. Gefördert wird das Vorhaben von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). An der fachwissenschaftlichen Begleitung und technischen Entwicklung des Projekts sind das Institut für Umweltkommunikation (INFU) mit dem Arbeitsbereich „Neue Medien“ der Leuphana Universität Lüneburg beteiligt.
In Schäßburg weilten am Montag und Dienstag drei Repräsentanten des Umweltbildungszentrum Schubs aus Lüneburg, darunter Projektleiterin Lena Wäbs. Sie übermittelten und übten mit vier Schülern der 9. Klasse von der deutschen Abteilung, wie das Erstellen der Bildungswege vorzubereiten ist.
Im Rahmen der landesweiten Projektwoche „Schule anders“ werden die am Projekt beteiligten Schäßburger Schüler jeweils acht „Interessenpunkte“ auf der Burg und am Bergplateau „Breite“ ausmachen, Infos dazu suchen und Fotos machen und alles GPS-gerecht am Computer vorbereiten. Beim Ermitteln der Daten und Überprüfen deren Richtigkeit steht ihnen das Team der NGO Mioritics bei und Schulinformatiker Attila Ambrus bei der medientechnischen Erarbeitung helfen.
Die in Schäßburg verorteten „Schätze“ werden im Mai dann 16 Schülerinnen und Schüler aus Mölln beim Austauschbesuch in Schäßburg per GPS suchen. 16 derzeitige Neuntklässler der Bergschule fahren im September nach Mölln, um die von den Projektpartnern dort ermittelten Interessenpunkte zu entdecken. Bis dahin kommunizieren die Schüler der beiden Projektpartnerschulen über die Plattform www.navinatur.de.
Ziel des Projekts mit dem Titel „Nachhaltige Entwicklung in der Region – digital erfasst, im Web 2.0 kommuniziert und über GPS-Bildungsrouten transferiert“ ist, dass sich die Schüler sowohl theoretisch als auch durch eigenes Erforschen mit aktuellen Themenfeldern und Fragestellungen rund um das Biosphärenreservat befassen und diese unter Verwendung von Neuen Medien digital aufbereiten und in der Öffentlichkeit kommunizieren. Beim Schulaustausch arbeiten die Schüler dann gemeinsam an den Leitthemen einer Nachhaltigen Entwicklung, tauschen sich über die jeweilige Kulturregion aus und schreiben ihre gewonnenen Erkenntniss in neuen medialen Bildungspunkten auf. Somit entstehen sukzessive neue Bildungsrouten in der Region, die auch touristisch verwendet werden können.
Beim Seminar in Schäßburg anwesend waren Vertreter der Nationalen Umweltagentur und des World Wildlife Fund (WWF) Bukarest sowie Studierende der Erziehungswissenschaften Bukarest, wo ab dem Herbst ein Modul „Nachhaltige Entwicklung“ angeboten wird.