Einschreibungen für dualen Berufsschulunterricht

Stadtrat Reschitza steht weiterhin ein für einen Ausbau dieser Unterrichts- und Bildungsform

Reschitza – Die Kommunalverwaltung von Reschitza gehört rumänienweit zu den Ortsleitungen der ersten Stunde, die die Chance erkannt haben, die der duale Berufsschulunterricht für Schüler und Wirtschaft bietet. Demgemäß hat man gehandelt und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür geworben, aber auch alle Möglichkeiten ausgereizt, ihn zu fördern.

Offensichtlich hat sich auch in diesem Fall erwiesen, wie günstig es für die Stadt war, dass sie 2016 einem gestandenen Unternehmer per Wahlurne Vertrauen geschenkt und ihn zu ihrem Bürgermeister erkoren hat, was bei bisher zwei aufeinanderfolgenden Wahl-gängen in überzeugender Weise durch Erdrutschsiege desselben Bürgermeisters Ioan Popa (und zuletzt, vor zwei Wochen, fast 75 Prozent der Stimmen) bestätigt wurde.

Derselbe Bürgermeister Ioan Popa, der bei seinen wiederholten Begegnungen mit der Leitung des Temeswarer deutschsprachigen Wirtschaftsclubs „Banat“ das Problem des dualen Berufsschulunterrichts nach deutschem Vorbild durchdiskutierte, gehört heute zu den überzeugendsten Verfechtern dieser Ausbildungsmöglichkeit und er verpasste noch keinen Termin, wo er die Wirtschaft und das Schulwesen seiner Stadt nicht in diese Richtung eingeschworen hätte.

So kommt es, dass der duale Berufsschulunterricht in Reschitza – wo die Werke bis in die 1950er Jahre etwas Vergleichbares in der Berufsausbildung entwickelt und gepflegt hatten, bevor die Gleichmachungswalze des Kommunismus dann diese wegweisende Entwicklung kippte – wieder Fuß fasste und dass die Stadt, indem sie eine Mehrere-Millionen-Lei-Finanzierung über den Nationalen Plan für Wiederaufbu und Resilienz PNRR (das sind hauptsächlich durch einen Bukarest-Filter gepresste EU-Gelder) an Land zog, diese Entwicklung auch materiell kräftig unterstützt: In Reschitza entsteht ein eigener Schulcampus für dualen Berufsschulunterricht, zusammengesetzt u.a. aus vier separaten Immobilien, Schülerinternaten und Studentenheimen, sowie zwei Schulungswerkstätten (ADZ berichtete).

Auch fürs kommende Schuljahr ist die Stadt die Verpflichtung eingegangen, die Schüler des dualen Berufsschulunterrichts kostenlos in einer Schulkantine zu verpflegen und in Internaten der Stadt unterzubringen. Alle Schüler, die sich ausbilden lassen für die Berufe, die das neugegründete Integrierte Duale Berufsschul-Konsortium des Banater Berglands (das auch den dualen Berufsschulcampus zusammen mit der Stadt initiierte und verwalten wird) braucht, werden ein Monatsstipendium von 1000 Lei bekommen, neben den sonstigen (auch materiellen) Vergünstigungen, mit denen der Staat über die Schulinspektorate den dualen Berufsschulunterricht fördert.

Die Einschreibungen für das kommende Schuljahr werden in Reschitza zwischen dem 1. und 5. Juli veranstaltet und finden an den beiden technischen Kollegien statt, wo dualer Berufsschulunterricht stattfindet. Das sind das Technische Kolleg/Colegiul Tehnic und das Wirtschaftskolleg des Banater Berglands/Colegiul Economic al Banatului Montan. In diesem Jahr gibt es in Reschitza 14 Firmen, die als Ausbildungspartner im Praktikumsunterricht des Programms involviert sind.

Mit eingereiht in dieses Ausbildungsprogramm hat sich auch die Klausenburger Babeș-Bólyai-Universität (UBB), die in Reschitza eine Filiale für Ingenieurwesen und höhere technisch-wirtschaftliche Berufe betreibt. Sie bietet fortgeschrittene Studien an, in Absprache mit der involvierten Wirtschaft und im Einklang mit deren Bedarf.