Temeswar – Der Temeswarer Leuchkörper-Hersteller Elba hat vor Kurzem offiziell seine neue Fabrik im Industriepark Freidorf eingeweiht. Das Traditionsunternehmen ist seit über 90 Jahren in Temeswar tätig und gilt aktuell als größte Leuchtkörperfabrik in Rumänien. Elba beschäftigt zur Zeit um die 1000 Mitarbeiter und will laut Aussagen der Geschäftsleitung seine Mitarbeiterzahl künftig auf 1300 erhöhen.
1921 wurden in Temeswar die Dura-Werke zur Herstellung von Batterien eröffnet. Diese kamen 1948, infolge der Verstaatlichung, unter die Firmengruppe Electrobanat. Den Namen „Elba“ erhielt das Unternehmen bei seiner Privatisierung 1990. Damals löste sich eine Sparte zur Batterieherstellung von der Mutterfirma ab, die einige Zeit lang unter dem Namen „Dura“ funktionierte, jedoch später wieder aufgelöst wurde. Im Laufe der Jahre durchlief die rumänische Aktiengesellschaft mehrere Höhen und Tiefen und bekam auch die Wirtschaftskrise zu spüren. Die Rettung kam, als Renault die rumänische Automarke Dacia, die in Pite{ti hergestellt wird, erwarb.
Auf 80.000 Quadratmetern erstreckt sich die jüngst gebaute Elba-Fabrik im Temeswarer Freidorf-Viertel. Insgesamt 50 Millionen Euro kostete die Investition – dafür wurden teilweise Kredite beantragt, so Generaldirektor Gheorghe Cocian, der Vorsitzende des Verwaltungsrates. Dabei handle es sich jedoch nicht um staatliche Kredite, die mit besonders niedrigen Zinsen vergeben werden. „Wir haben es geschafft, keine Kompromisse zu machen. Für uns ist es wichtig, dass Elba als seriöses Unternehmen, als Brand angesehen wird“, sagte Gheorghe Cocian. Das neu errichtete Werk umfasst ein Verwaltungsgebäude und Labors, eine Produktionshalle für Auto- und eine für Industrielampen. Etwa 60 Prozent der Produktion dient der Herstellung von Autolampen, lässt Cocian erkennen.
330.000 Autolampen-Sätze werden pro Jahr produziert. Zu den Kunden, die Elba mit Leuchtkörpern beliefert, zählen die Automobilhersteller Dacia Renault, Skoda, Opel und Saab. Darüber hinaus arbeitet die Firma für Großbetriebe wie den rumänischen Stromlieferanten Enel, die Eisenbahngesellschaft SNCFR oder die Continental AG.
„Elba“, das Jahre lang in einem Gebäude in der Nähe des Nordbahnhofs in Betrieb war, kündigte vor Kurzem an, das alte Fabriksgebäude verkaufen zu wollen. Die Geschäftsleitung hatte ursprünglich geplant, das sieben Hektar große Areal selbst zu verwerten, indem ein Bürogebäude, ein Luxusgebäudekomplex oder sogar eine Mall dort gebaut werden sollten. Schließlich beschlossen die Elba-Chefs, das Gelände samt Fabriksgebäude und einer Straße, die den Hof der ehemaligen Fabrik durchquert, zu verkaufen.