Was ein Flyboard ist, welche die neuesten Bands in Temeswar sind und welche Pläne die Stadt für den Bega-Kanal hat, das alles erfuhren die Zuschauer beim siebten Bega-Boulevard-Festival. Der Regen pfuschte während den ersten zwei Tagen den Veranstaltern dazwischen, Grund weshalb das Publikum spärlich war. Erst am Sonntag zeigte sich die Sonne wieder und zwar pünktlich zum Höhepunkt des Festivals - dem Entenrennen auf der Bega. Tausende versammelten sich zu beiden Seiten des Ufers. Das Entenrennen wurde erneut vom Rotaract-Club veranstaltet und hatte dieses Jahr das Ziel, Geld für den freiwilligen Rettungsdienst SALVO zu sammeln. Die Sieger-Ente mit der Nummer 2451 gehörte Alexandru Robu. Es sei ein lustiger Namens-Zufall, meinte Bürgermeister Nicolae Robu scherzend. Denn er und der glückliche Gewinner seien weder verwandt noch verschwägert.
Das Festival eröffnete am Freitag die Blasmusikgruppe „Big Band“. Danach begeisterten zwei Wassersportler mit einer spektakulären Vorführung: Leontin Secosan flog buchstäblich mit seinem Flyboard – ein Wassersportgerät, das durch den Wasserstrahl-Rückstoß eines Jet Skis angetrieben wird – über die Bega. Die Show hat er am Sonntag, zum Abschluss des Festivals, wiederholt.
Dieses Jahr wurde im Rahmen des Festivals auch das Musikereignis „Made in TM“ veranstaltet. Lokale Bands und Musiker spielten auf der Freilichtbühne, um sich so den Bürgern vorzustellen und für ihre Musik Werbung zu machen. Das zweite „Made in TM“ hat sich terminlich mit Bega-Boulevard überschnitten. Darum einigten sich die Veranstalter, die Events gleichzeitig abzuhalten. „Wir haben mit dem Bürgermeisteramt fruchtbare Gespräche geführt“, so die Organisatoren von „Made in TM“. „ Wir haben eine gute Lösung gefunden, trotz der Überschneidung.“
Am Bega-Ufer, zwischen der Mitropolit-Saguna-Brücke (Jugendbrücke) und der Trajansbrücke, hatten an allen drei Tagen Organisationen und Vereine aus der Stadt ihre Zelte aufgeschlagen. Die Infostände waren dazu da, den Bürgern die Möglichkeit zu geben, an Werkstätten und Spielen mitzumachen. Außerdem konnten sie mehr über die Tätigkeiten der jeweiligen Einrichtungen erfahren. Anwesend waren unter anderem der Verein „Ceva de spus“, der auf die Probleme von Behinderten aufmerksam macht, das Zentrum für Kunsttherapie und Psychologie „VivArt“, das Deutsche Kulturzentrum, das Theater für Kinder und Jugendliche „Merlin“. Langweilig wurde es nie. Besonders für die zahlreichen Kinder, die am Sonntag mit ihren Eltern zum Bega-Boulevard kamen und an den diversen Veranstaltungen teilnahmen.
Der lokale Rettungsdienst SALVO wurde vor zwölf Jahren gegründet. Er besteht exklusiv aus Freiwilligen. Während des Festivals am Sonntag stellten diese Rettungsaktionen im Wasser nach. Taucher und Rettungsboote schwammen in den drei Tagen die Bega rauf und runter. Nach dem Entladen der Gummienten ins Wasser, sorgten sie für den sicheren Verlauf des Rennens. Schließlich wurde das Geld für die rund 3000 verkauften Entchen ihrem Verein gespendet. Die Einnahmen fließen in die Ausstattung des Rettungsdienstes.
Damit möglichst viele Bürger an der Spendenaktion teilnehmen, unterstützten Sponsoren das Rennen mit Prämien. Die ersten 20 Plätze erhielten die unterschiedlichsten Preise: freie Untersuchungen beim Arzt, Auto-Reparaturen, Konzert-Tickets für die Banater Philharmonie, sowie Weinflaschen. Die Kinder, die einen Preis gewonnen haben, konnten sich wahrscheinlich weniger als ihre Eltern über diese Art an Preisen freuen, trotzdem waren sie am meisten begeistert als die Entchen von der Jugendbrücke in die Bega entladen wurden. Der erste Preis im Wert von 1.000 Euro wurde von der Automotive-Firma TRW gespendet. Da sich nicht alle, die einen Preis gewonnen haben, gemeldet haben, geben die Veranstalter den Gewinnern eine Frist von zwei Wochen, um die Preise abzuholen. Auf der Facebook-Seite „Ratuste pe Bega“ wurden die Sieger-Nummern veröffentlicht. Nutzer können sich dort auch gleich melden, sollten sie zu den glücklichen Gewinnern zählen.
„Die Sanierung der Bega-Ufer wird bald abgeschlossen, was die Wiedereinführung des öffentlichen Nahverkehrs auf dem Wasser zur Folge haben wird, so Vizebürgermeister Dan Diaconu. Neun Haltestellen für Boote soll es in Zukunft auf der Bega geben und dazu natürlich auch Vaporettos, also Schiffe, die als öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden. Wie viele es sein werden, weiß man noch nicht. Bürgermeister Nicolae Robu glaubt allerdings, dass sie schon im nächsten Sommer beim nächsten Bega-Boulevard verkehren werden.