Zu einer Besprechung wurden die Vertreter des Landesverbandes der Kreisräte in Rumänien (UNCJR) einberufen, um den Landesplan für Wiederaufbau (PNRR) zu aktualisieren. Die Vertreter der Kreise wurden ins Ministerium für Investitionen und europäische Projekte von Minister Cristian Ghinea eingeladen. An der Besprechung beteiligte sich auch der Vorsitzende des Landesverbandes der Kreisräte und der Vorsitzende des Kronstädter Kreisrates, Adrian Ve{tea, der die wichtigsten Projekte im Kreisgebiet vorstellte.
Es sind neun Projekte, für deren Umsetzung 8,192 Milliarden Euro nötig sind. Diese Vorhaben sind auch für das Umfeld und die Anbindung an andere Landesgebiete prioritär: Dazu zählen vor allem die Verwirklichung der Autobahnen Kronstadt/Brașov - Ploiești, für die 2,9 Milliarden Euro benötigt werden; Kronstadt-Bacău, für die 2,1 Milliarden Euro aufgewendet werden müssen, und Kronstadt-Hermannstadt/Sibiu, für die 737 Millionen Euro nötig sind. Der Bau dieser Autobahnen sei ausschlaggebend für die Entwicklung der Kreise, durch die sie führen werden, betonte in seiner Argumentation Adrian Veștea. Für die drei Projekte gibt es bereits Studien, die sich in verschiedenen Etappen befänden. Somit müssten diese Vorhaben auf jeden Fall fortgesetzt werden. Die Finanzierung dieser Autobahnprojekte müsste über den PNRR verlaufen.
Ins Gespräch gebracht wurde auch der Bau der Kronstädter Regionalen Notfallklinik. Gedacht ist diese auch für Patienten aus den beiden Nachbarkreisen Covasna und Harghita. Der Bau ist in Vorbereitung, auch mit der Europäischen Wiederaufbau- und Entwicklungsbank, wobei aber auch aus dem Landesplan für Wiederaufbau und dem Budget für das Gesundheitswesen beigetragen werden müsste. Das Projekt befindet sich nun im Stadium der Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie. Dabei wurden auf Vorschlag des neuen Bürgermeisters von Kronstadt, Allen Coliban, von den Vertretern der Europäischen Wiederaufbau- und Entwicklungsbank und Fachleuten aus dem Kronstädter Rathaus einige Änderungen vorgenommen. Die Skizzen zur Architektur wurden öffentlich ausgestellt. Laut diesen sollen drei Gebäude errichtet werden, mit einem kleineren Gebäude davor. Das ursprüngliche Projekt sah die gesamte Regionalnotfallklinik in einem einzigen überdimensionierten Bau. Auch soll dieses rund 1000 Betten, fast 100 mehr als ursprünglich vorgesehen, umfassen. Alle sonstigen Funktionen des gegenwärtigen Kreiskrankenhauses sollen von diesem übernommen werden.
Der Zeitabstand in der Ausarbeitung der Projekte der anderen regionalen Krankenhäuser und dem in Kronstadt konnte verkürzt werden. Gegenwärtig sind 18 Hektar Fläche für den Bau in der Nähe des Wirtschaftszentrums (CATTIA) in Bartholomae vorgesehen. Doch soll dieses um 6,45 Hektar erweitert werden. Zu den Vorhaben, die Veștea vorgestellt hat und für die Finanzierungen nötig sind, zählen weitere großangelegte Projekte, für die auch die Zustimmung der Stadtleitung vorliegt. Für den neuen internationalen Flughafen Kronstadt-Weidenbach/Ghimbav ist ein Eisenbahnanschluss erforderlich, der die Modernisierung der Bahnhöfe von Bartholomae, Weidenbach und Zeiden/Codlea vorsieht, wie auch die Elektrifizierung der Strecke. Die Kosten kommen auf schätzungsweise 300 Millionen Euro.
Auch besteht das Projekt einer Eisenbahnverbindung zu den Ortschaften, die zum bestehenden Metropolitangebiet gehören. Dafür wären 25 Millionen Euro ausreichend. Ebenfalls im Transportwesen ist das Projekt des intermodalen Terminals bei Marienburg/Feldioana von besonderer Bedeutung, jetzt wo sich auch die Einweihung des Flughafens nähert. 300 Millionen Euro wurden dafür vorgesehen. Laut Ve{tea wurde die Unterstützung seitens des Transportministeriums und der Nationalen Eisenbahngesellschaft (CFR) zugesagt. Die Machbarkeitsstudie für die Eisenbahnanbindung an den Flughafen soll in diesem Jahr ausgearbeitet werden.
Noch zwei Projekte sind im Gespräch: Die Ausweitung des Skigeländes in der Schulerau/Poiana Brașov bis Rosenau/Râșnov, die 30 Millionen Euro kostet. Auch muss der Alt-Fluss zwischen Hoghiz und Fogarasch/Făgăraș begradigt werden, da dieser im Gebiet viele Schäden anrichtet. Dafür werden es weitere 1,5 Milliarden Euro benötigt. Minister Ghinea hat diese Investitionsvorhaben aufgenommen und hofft, für diese auch Finanzierungen einleiten zu können. Staatspräsident Klaus Johannis hatte angekündigt, Rumänien habe 79,9 Milliarden Euro für europäische Projekte erhalten. Die Summe besteht aus zwei Komponenten: Für den Landeshaushalt in den Jahren 2021-2027 (46,4 Milliarden Euro), und für den wirtschaftlichen Wiederaufbau-PNRR (33,5 Milliarden Euro). Von der Gesamtsumme besteht der Eigenbeitrag des Landes aus 16,7 Milliarden Euro, die restlichen 63,2 Milliarden Euro sind Gelder, die nicht rückerstattet werden müssen.