Plauru/Bukarest (ADZ) - In Tulcea ist in der Nacht auf Donnerstag nach einem weiteren russischen Luftangriff auf die Infrastruktur der ukrainischen Donau-Häfen erneut eine Drohne niedergegangen – diesmal jedoch keine russische Spionage-, sondern erstmals eine Kampfdrohne. Wie das Verteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte, sei drei Kilometer westlich der Ortschaft Plauru, Gemeinde Ceatalchioi, in unbewohntem Gebiet ein etwa vier Meter großer und eineinhalb Meter tiefer Drohnenkrater gefunden worden, der offenkundig von der Detonation einer Sprengstoffladung herrühre. Man habe die jüngsten russischen Drohnenbewegungen kurz vor Mitternacht wahrgenommen, worauf der Katastrophenschutz die Einwohner von Tulcea und Galatz umgehend gewarnt habe, so das Verteidigungsministerium.
Die Ortschaft Plauru liegt am Donau-Arm Chilia, der die Grenze zur Ukraine bildet, und direkt gegenüber des ukrainischen Hafens Ismajil – in weniger als 500 Meter Entfernung. Anfang September waren bei Plauru bereits zwei Mal Reste russischer Drohnen abgestürzt. Diesbezüglich hatte Verteidigungsminister Anghel Tîlvăr (PSD) erst am Vortag während einer Fragestunde im Senat eröffnet, dass besagte Überreste laut Gutachten der Militärexperten von russischen Überwachungs- bzw. Spionagedrohnen stammen, die von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen wurden und anschließend auf rumänischem Staatsgebiet niedergingen. Keines der Drohnen-Wracks habe Sprengstoffspuren aufgewiesen, fügte Tîlvăr hinzu.
Ihrerseits teilten die ukrainischen Behörden mit, dass in der Nacht auf Donnerstag 28 russische Drohnen abgeschossen wurden, die erneut ukrainische Hafenanlagen entlang der Donau visiert hatten. Insgesamt seien 33 Drohnen vom Typ Shahed auf die Südukraine abgefeuert worden.