Arad – Das Behelfskrankenhaus, das derzeit im Messegebäude „Expo Arad“ eingerichtet wird, umfasst 120 Betten, die nicht durch Wände voneinander getrennt werden. Diese Entscheidung fasste Dr. Cătălin Hreniuc, Chefarzt für Neurologie, der das neue Spital leiten wird, mit der Begründung, dass diese Wände zusätzlich desinfiziert werden müssten, zumal das Virus auch an Oberflächen haftet.
Zudem könnte man, ohne Wände, von einem zentralen Pult aus alle Patienten beobachten. Auch wenn hier nur Patienten mit leichten COVID-19-Erkrankungen untergebracht werden, so müsse man sie schon im Auge behalten, zumal sich ihre Lage manchmal spontan verschlechtern kann. Momentan gäbe es bereits Nachttische beiderseits sowie je eine Sauerstoffflasche neben jedem Bett, das Anbringen von Trennwänden würde den Durchgang des Reinigungspersonals nur erschweren, erklärte Hreniuc den Medien gegenüber.
Das Arader Behelfsspital, das schon bald im Betrieb genommen wird, sah sich am Donnerstag auch der Temeswarer Infektionsarzt Virgil Musta an. Dr. Musta zeigte sich zufrieden mit der Art und Weise, wie das neue Krankenhaus eingerichtet wurde, und vor allem mit der Tatsache, dass die Kreisläufe sehr gut voneinander getrennt sind, damit sich keine Mediziner mit dem neuartigen Coronavirus anstecken. Dr. Musta erklärte, dass künftig gemeinsame Telemedizin-Projekte mit den Arader Ärzten stattfinden könnten, um sich gegenseitig zu beraten. Was die in Temeswar angewandte Therapie betrifft, so sagte Virgil Musta, dass sich diese in ständiger Entwicklung befinde, und man nur in der Gemeinschaft den Kampf gegen das Coronavirus gewinnen könne. Auch Gesundheitsminister Nelu Tătaru stattete dem „Expo Arad“-Spital am Donnerstag einen Besuch ab.
Das Messegebäude „Expo Arad“, das sich auf fast 4000 Quadratmetern erstreckt und der Arader Industrie- und Handelskammer gehört, ist das zweitgrößte dieser Art in Rumänien, nach „Romexpo“ in Bukarest. Für die Einrichtung des Behelfsspitals machte der Arader Kreisrats rund 930.000 Lei locker, wobei auch zahlreiche Privatpersonen und Unternehmen dafür spendeten.
In Arad wurden bislang mehr als 130 COVID-19-Patienten geheilt – darunter auch drei Personen im Alter von 82, 87 und 89 Jahren. Fast 50 Menschen aus Arad verstarben jedoch an den Folgen der Krankheit. Seit Beginn der Pandemie wurden im Kreis Arad mehr als 440 Coronavirus-Fälle gemeldet.