Auf google.de „Ostern Malvorlagen“ eingeben, über 1.590.000 Treffer landen, auf zwei davon stöbern und auf „Drucken“ drücken: Der alte Drucker tuckert los und liefert zwölf der schönsten Ausmalbilder mit Ostermotiven, um den Heißhunger auf Malen vorerst zu stillen oder erst recht anzuheizen… Das wird sich zeigen. Die Zeichnungen sind schon überall ausgestellt, für die Osterdeko bleibt bald kein Platz mehr, wenn es in diesem Rhythmus weitergeht.
Wie sieht die Vorosterzeit mit Kindern aus? Was macht man denn heute so? Basteln, malen und färben? Also wir machen das. Und auch befreundete Familien mit Kindern. Was alles noch zur Osterzeit mit Kindern dazugehört, ist hier zusammengetragen.
Wahl zwischen Film…
Im Oktober haben schon im TV die kuscheligen Weihnachtsfilme begonnen für Erwachsene, für Kinder gibt es dementsprechend auch ein sehr, sehr, seeehr breites Angebot an Zeichentrickfilmen, Filmen und Serien, wenn es um Weihnachtsmann, Wichteln und Co. geht. Die Suche nach Osterfilmen ist weniger ergiebig, aber die Makers sind nicht weniger erfinderisch gewesen. Hier nur eine Auswahl, die man gerne wiedersieht:
Wer es bei Zeichentrickfilmen sehr klassisch mag, geht mit dem Titel „Im Tal der Osterhasen“ auf Nummer sicher. Auch für die Allerkleinsten geeignet und noch im 2D-Stil gehalten, Eltern, denen es vor den neueren Produktionen für Kinder gruselt, sind hier beruhigt. https://www.youtube.com/watch?v=zOWeQwQPGws
Wer sich nicht scheut, auf Moderneres zu schauen und einen gewissen Sinn für Humor hat, kann sich die Episode „Der Osterhase“ von der bei der sehr jungen Generation von heute beliebten Serie „Teen Titans Go!“https://www.youtube.com/watch?v=-RdaRYC1_5Q anschauen. Die Kinderwelt, die man kennt, steht aber Kopf, denn die Titans mögen Ostern zwar, aber nicht den Osterhasen, den sie nervig finden: „ein groteskes Wesen“ und „Grusel-Karnickel“.
„Hopp, hopp, hopp, ich leg’ ein Osterei, hopp, hopp ich versteck es eins, zwei, drei!“ Ein kitschiges und nicht besonders süßes, rosa-und-gelb-gefärbtes Häschen mit Alte-Frau-Gesicht hoppelt über den Monitor, würgt, verzieht das ohnehin nicht besonders hübsche Gesicht wie bei einer Verstopfung und legt ein Ei nach dem anderen sehr zum Leidwesen der Teen Titans, die entscheiden, lieber selbst Eier zu färben und zu verstecken. Erst als sie sehen, wie mühselig es ist, sind sie dankbar.
119 Jahre alt und immer noch eines der beliebtesten Häschen der Welt, ob im Buch oder Film: Peter Hase ist seit 1902, als er von Beatrix Potter kreiert wurde, der Superstar:Die Geschichte wie auch die liebevollen Zeichnungen bieten der Zeit die Stirn. Heute gibt es bereits zwei Filme (Trailer zu Film 1 „Peter Hase“: https://www.youtube.com/watch?v=J900KGQbQ6o und Trailer zu Film 2 „Peter Hase 2: Ein Hase macht sich vom Acker“: https://www.youtube.com/watch?v=RedjUwHQ9-A), dazu ganze Serien an Animationsfilmen „Peter Hase. Die Geschichte“ (etwa auf https://www.youtube.com/watch?v=LMyXO661SlQ).
Und weil die Story schon vor einem Jahrhundert großen Erfolg heute und auch heute nichts eingebüßt hat, gibt es mittlerweile auch „Peter Hase: Ein neues Abenteuer“, ein Buch, wofür das große und kleine Publikum der Schauspielerin und Oscarpreisträgerin Emma Thompson dankbar ist. Eine solch erfolgreiche Geschichte kann nur weitergehen. Die beliebten Figuren sind auch als Plüschtiere in einer „Peter-Rabbit-Collection“ zu kaufen und außerdem ergeben sie süße Patterns auf die verschiedensten Produkte, ob Tassen oder T-Shirts, die sich heute, vor Ostern, auch gut verkaufen.
Peter Hase hat überhaupt den maximalen Weiterempfehlungswert, denn alle Figuren sind allerliebst und mit großer Sorgfalt gezeichnet: Peter selbst, Benjamin Häschen oder Lilly sprechen alle Kinder an.
Auch ein Star ist E.B. aus „Hop – Osterhase oder Superstar?“, ein Familienfilm, der ebenfalls angenehmes Beisammensein verspricht. Da nimmt ausgerechnet der Teenie und „Osterhase in spe“ E. B., Sohn des Easter Bunny, Reißaus und will in einer Rockband spielen und lernt den unreifen und Drückeberger Fred O’Hare kennen. Eine Ostergeschichte mit Pepp und Rockmusik und (versprochen!) gutem Ende (Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=nlkDFKh6d5c).
Oder wiederum etwas ohne jegliche Altersbeschränkung, liebevoll gemacht und auf Werte wie Freundschaft Wert legend: „Keinohrhase und Zweiohrküken“ (Trailer unter https://www.youtube.com/watch?v=bi0HSRy_j04) kann man sich wieder und wieder anschauen. Nichts wünscht sich der Hase ohne Ohren, der von Seinesgleichen (aber mit Ohren) ausgelacht und verstoßen wird, sehnlicher als einen Freund. Und als eines Tages dann ein Ei vor seiner Tür kullert und daraus ein flauschiges, gelbes Küken… äh Wesen mit langen Ohren schlüpft, das alles, wie die Küken macht, aber den Langohren doch so sehr ähnlich ist, herausschlüpft, dann kann die Geschichte einer guten, langen Freundschaft loslegen. Til Schweiger schrieb das Kinderbuch und von ihm stammt auch der Animationsfilm, er verleiht dem Hasen seine Stimme, Tochter Emma spricht das Zweiohrküken. Ein Erfolgsfilm vor Ostern und den Kindern auch einige Werte beibringend!
… und Buch
Was, wenn man sich aber nicht vor einem Bildschirm mit dem Nachwuchs kuscheln will, sondern eher vorlesen möchte (oder der Nachwuchs liest selbst – je nach Alter)? Empfehlenswert außer dem schon erwähnten Peter Hasen ist, aber in einem ganz anderen Register „Der Ostermann“ von Marc Uwe Kling mit Zeichnungen von Astrid Henn. Eine verkehrte Welt mit Humor und vielen Wortspielen, denn auch hier weigert sich der Nachwuchs das Gewerbe des „Alten“ zu übernehmen und Weihnachtsmann zu werden: „Aber alle hier sind alt,/ auch ist es mir so furchtbar kalt./ Ich mag kein’ Winter, keinen Schnee/ auch keinen Glühwein, keinen Tee.“ Und weiß sofort auch weitere Unannehmlichkeiten aufzuzählen. Dazu ist er vom Frühling sehr viel mehr angetan: „Glocken mag ich nur an Kühen/ ich mag es wenn die Blumen blühen./ Ich mag Farben, ich mag Düfte/, mag kurze Hosen um die Hüfte“ (https://www.youtube.com/watch?v=4-P0vdVdV6g). Eine Quarantäne-Variante gibt es von der Deutschen Bühne Ungarn auf https://www.youtube.com/watch?v=g6NDR8awbR8.
Oder soll es liebevoll zugehen, sollen sich Eltern und Kinder näherkommen oder ältere Geschwister mit den jüngeren, dann greift man auf die Buchreihe „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich habe?“ von Sam McBratney, mit Zeichnungen von Anita Jeram.
Oder vielleicht dem Nachwuchs einen Schubs zur Selbstfindung geben in Humor eingebettet, dann greift man auf „Das wilde Määäh“ von Vanessa Walder, die Geschichte von einem kleinen schwarzen Lamm, das von einer Wolfsfamilie aufgenommen und großgezogen wird. Oder man greift zum „Kleinen Raben Socke“, der Ostereier versteckt oder Lollipops pflanzt, um noch mehr zu ernten. Kuschelige Stunden versprochen, wenn Mama oder Papa das vorliest.
Egal wie, Highlight bleibt bei uns zumindest das Eierfärben. Und auch wenn man es heute so bunt haben kann, wie es die Farbpalette eines Chemikers ergeben kann, so ist doch der Klassiker Zwiebelschale bei uns beliebter, damit man unbesorgt genießen kann. Zum Schluss dann das Dekorieren, mit „Eier-Tattoos“, die noch vor Kurzem „Sticker“ hießen und in meiner Kindheit „Abziehbilder“ oder „Selbstklebebilder“ genannt wurden – da merkt man, dass die Welt doch nicht ganz so anders ist.